Ein Film über Brain Wilson, den legendären Kopf der „Beach Boys“! Das wurde Zeit! Und nun ist er frisch in den Kinos: die Hollywood Produktion „Love and Mercy“ mit John Cusack und Paul Dano in der Rolle von Brain Wilson – einmal der End-80er Wilson und einmal der aus den 60ern.
Der Film springt zwischen den späten 80ern und 60ern hin und her. Zum einen spielt er in der Zeit, als Wilson seine zweite Frau Melinda Ledbetter kennen lernte und schon ein ziemliches Frack war. Zum anderen in der Zeit von den ersten großen „Beach Boys“ Erfolgen bis zu den Aufnahmen des legendären „Smile“ Albums, an dem Wilson ja bekanntermaßen zerbrach.
Und tatsächlich gelingt es dem Film, die Persönlichkeit des Genies Brian Wilson zwischen Wahn und seiner fragilen Persönlichkeit hervorragend herauszuarbeiten, was nicht zuletzt an der überzeugenden schauspielerischen Leistung beider Hauptdarsteller liegt. Beide schaffen es, den welfremden Menschen mit diesem seltsam entrückten Blick beeindruckend darzustellen.
Geschenkt, dass die Story doch ein wenig eindimmensional gerät, wenn der Psychologe allein der Böse ist, Ledbetter die personfizierte Rettung durch Liebe sein soll und Wilson in den 60ern als verkanntes Genie von den verständnislosen Mitstreitern getrieben wird. Es ist halt doch Hollywood.
Trotz Überlänge fesselt der Film bis zuletzt. Die Darstellung Wilsons berührt dabei, ohne kitschig zu werden. Interessant für den Musikfan ist natürlich auch Wilsons Studioarbeit in den 60ern. Er war schließlich der erste, der überhaupt das Studio als Instrument entdeckte und nutzte. Überraschend guter Film! Ich hör erstmal die „Beach Boys“!
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