De Ambassade – Duistre Kamers

Nun ist es raus: Das niederländische „Dollkraut“ Seiten-Projekt „De Ambassade“, das uns lange mit nur zwei 7″s hingehalten hat, veröffentlicht wie vermutet im September das lang erwartete Debüt Album. „duistre kamers“ erfüllt den ersten Songschnipseln nach zu urteilen zumindest musikalisch alle Erwartungen: Feinster 80er Minimal mit leicht schrulligem Gesang trifft auf rohen DIY Sound. Alles bestens! Enttäuschend hingegen ist, dass 3 der neun Album Tracks bereits auf den Singles veröffentlicht wurden. Da hätte uns Pascal Pinkert aka „De Ambassade“ doch noch drei neue Stücke mehr schenken können.
Am neunten September ist es soweit! Da heißt es Kreuzchen im Kalender machen…

(vk)

Succubus – Cremation

Indonesien ist nun nicht das Land, in dem ich mich musikalisch so auskenne, aber es scheint dort auch spannende Postpunk Bands zu geben. Eine davon ist Succubus. Deren Debüt(?) Ep gibt es nun nach zwei Jahren wieder als Bandcamp Download. Der Song „death“ überzeugt jedenfalls mit seinem Druck und dem leicht keifendem Gesang!

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(vk)

Carlo Onda – Geister

Neues mal aus der Schweiz, genau gesagt: Zürich. Carlo Onda ist unter seinem Namen noch gar nicht lange aktiv. Bislang gab es nur ein paar bandcamp Downloads kostenfrei. Anfang des Jahres ging es dann los mit der Debüt ep „triangulation“ auf Oraculo Records. Am Freitag folgte nun das Debüt Album „geister“ auf Cold Transmission.
Schon der Song „durch den nebel“ belegt Ondas Fähigkeit, alten Minimal Synth und neue Bands des Genres sowie Clubsounds zu einem tanzbaren eigenen Gemisch zu vermengen. „geister“ gibt es bislang nur als MC oder digital. Cold Transmission scheinen ihrem neuen Pferd im Stall nicht allzu viel zuzutrauen, wenn sie ihm kein LP und CD Release einräumen. Hoffentlich überdenken sie die Entscheidung noch einmal…Allein „adieu tristesse“ wäre ein Vinyl Release wert!

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(vk)

STUMM433

Das berühmte Label Mute, das so viel mehr ist als „nur“ das „Depeche Mode“-Label, wird 40! 40 Jahre ist es her, dass der Label Betreiber Daniel Miller unter dem Pseudonym „The Normal“ die Single „warm leatherette“ veröffentlichte und damit den Startschuss für eine unbeschreibliche Label Karriere lieferte. Vier Jahrzehnte später schaut Miller auf eine Geschichte zurück, die ihres Gleichen sucht. Bands wie „Depeche Mode“, „Erasure“ und „Fad Gadget“ und ihr Erfolg wären ohne Mute wohl nicht denkbar gewesen.
Anlass genug, den Geburtstag mit einer 5 LPs bzw. 5 CDs umfassende Compilation zu begehen. Die Liste der beteiligten Künstlerinnen und Künstler ist schon wahrlich beeindruckend: „A Certain Ratio“, „A.C. Marias“, „ADULT.“, „The Afghan Whigs“, Alexander Balanescu, Barry Adamson, Ben Frost, Bruce Gilbert, „Cabaret Voltaire“, „Carter Tutti Void“, Chris Carter, Chris Liebing, „Cold Specks“, Daniel Blumberg, Danny Briottet, „Depeche Mode“, „Duet Emmo“, Echoboy, „Einstürzende Neubauten“, „Erasure“, „Fad Gadget“, „Goldfrapp“, He Said, Irmin Schmidt, Josh T. Pearson, K Á R Y Y N, „Komputer“, „Laibach“, „Land Observations“, Lee Ranaldo, „Liars“, „Looper“, „Lost Under Heaven“, „Maps“, Mark Stewart / Sonskrif / The New Banalist Orchestra, Michael Gira, Mick Harvey, „Miranda Sex Garden“, Moby, „Modey Lemon“, „Mountaineers“, „New Order“, „Nitzer Ebb“, NON / Boyd Rice, „Nonpareils“, The Normal, „onDeadWaves“, „Phew“, „Pink Grease“, Pole, „Polly Scattergood“, Richard Hawley, „ShadowParty“, „Silicon Teens“, Simon Fisher Turner and Edmund de Waal, „The Warlocks“, „Wire“, Yann Tiersen und Gareth Jones. Kurz: Es ist eigentlich alles mit dabei, was man aus der Label Historie kennt und schätzt.
Zudem sind an der Gestaltung 28(!) Designerinnen und Desiger beteiligt. Alle Einnahmen gehen zu gleichen Teilen an die gemeinnützigen Organisation „British Tinnitus Association“ und „Music Minds Matter“.
Das ist wahrlich ein Projekt, das einem 40. Geburtstags eines so bedeutenden Labels würdig ist.

Vorab gibt es die erste „The Normal“ Veröffentlichung seit 40 Jahren zu hören – und zwar eine Interpretation des John Cage Stückes „4:33“. Ja, auch Humor gehörte schon immer zu Mute…

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(vk)

DIIV – Deceiver

„DIIV“ waren ja vor allem dank ihres Songs „doused“ einer der Hypes des Jahres 2012. Selten gelang einer Band so überzeugend und leichtfüßig die Mischung von Pop, Wave und Postpunk. Das zugehörige Album „oshin“ schloß da ohne Weiteres passend an, sein vier Jahre später erscheinender Nachfolger „is there is are“ war dann schon durchwachsen. Es war aber auch ein ziemlich überambitioniertes Projekt, was „DIIV“ das auf zwei LPs verteilt versuchten. Danach wieder: Stille im Universum der Band. Im Oktober erscheint nun Album Nummer drei. Der Song „skin game“, den es bereits zu hören gibt, lässt die Leichtigkeit vermissen und erinnert eher an „Sonic Youth“ auf Shoegaze oder so. Das wird wohl sicher eines der spannendsten Releases des Jahres. Ob es dann auch gut sein wird, bleibt abzuwarten.

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(vk)

Suicide – Suicide

Der Sound der aufkeimenden Revolution – komprimiert als Album. Das 1977 erschienene, gleichnamige Album von „Suicide“ war nicht nur seiner Zeit voraus, es kondensierte die Jungendangst und den Terror der politischen Begebenheiten exzellent auf einer Platte. Das Album klingt jedoch alles andere als laut oder gar polternd, mit einfachen stilistischen Mitteln schaffen es Martin Rev und der Anti-Elvis Alan Vega einen bedrohlichen, diffusen Sound zu erzeugen. Seiner Zeit kaum beachtet, ist „Suicide“’s „suicide“ relevanter denn je! Die Parole lautet: „Suicide“ hören, Kunst produzieren und auf die Barrikaden. Die aktuelle Wiederveröffentlichung der Platte bringt extra Fotomaterial und liebevoll gemasterten Tunes und ist eine Empfehlung für Musikliebhaber, oder die die es noch werden wollen. Enjoy the sound of demise!

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(ut)

Hayden Thorpe – Diviner

Die „Wild Beasts“sind seit 1 1/2 Jahren Geschichte, lange lebe HAYDEN THORPE! Tatsächlich hat mich seine Ex-Band mit ihren unzähligen Veröffentlichungen nie gecatcht, vielleicht waren sie mir einfach zu diskret, zu verhuscht, zu meta?! Ganz anders ist das nun bei Thorpes Debutalbum „Diviner“… vom ersten Song an zieht mich der Brite mit seinem Falsettgesang (den ich sonst eigentlich nur bedingt mag!) und seinem reduzierten und unmittelbaren Piano Pop in seinen Bann! Hier ein paar Beats, da ein paar Keyboardflächen, ferig ist die Laube. Besser kann man kaum zeigen, das es für großartigen melancholischen Pop und gutes Songwriting meist gar nicht mehr braucht…

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(mf)

Linear Movement – On The Screen

Das belgische Projekt ist auch eine Art Phantom. Bekannt geworden durch die 80er Minimal Flexi Pop Sampler erschienen in der Folge 2008 und 2016 auf Minimal Wave Rereleases ihrer obskuren 80er Veröffentlichungen. Die beiden Rereleases selber waren schnell vergriffen und sind inzwischen nicht mehr unter 70 Euro bei Discogs zu haben. Umso erfreulicher ist die kleine Sensation, dass Minimal Wave angekündigt hat, im September „on the screen“ mit Bonus Stücken erneut heraus zu bringen.

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(vk)

João Gilberto – Wo Bist Du, João Gilberto?

João Gilberto ist vor nicht einmal einem Monat mit 88 Jahren gestorben. Das Werk, das er hinterlässt, darf man sicher mit Fug und Recht einzigartig nennen. Er hat 1963 zusammen mit Stan Getz nicht nur die erfolgreichste Jazz Platte aller Zeiten aufgenommen, sondern hat vermutlich gleichzeitig mit „the girl from ipanema“ das wohl bekannteste Stück und zugleich die Referenz des Bossa Nova schlechthin geschaffen. Nebenbei hat er den Bossa Nova mit seinem Debüt von 1959 scheinbar beiläufig erfunden. Die Leichtfüssigkeit verbunden mit einer tiefen Sehnsucht konnte wohl nur João Gilberto dank seiner seltsam unspektakulären Stimme schaffen.
Dabei zeichnete den Musiker privat eine gewisse Lebensuntüchtigkeit aus. In den letzten Jahren seines Lebens hat er sich selber völlig von der Außenwelt zurückgezogen und lebte allein von anderen Menschen weitgehend abgeschirmt in einer kleinen Wohnung in Rio de Janeiro. Ihm wurde gar eine ausgeprägte Misanthropie nachgesagt.
Vor ein paar Jahren machte sich der recht bekannte deutsche Pop Journalist Marc Fischer auf die (erfolglose) Suche nach dem scheinbaren Phantom und schilderte seine Erlebnisse in dem Buch „hobalala: auf der suche nach joâo gilberto“. Tragischerweise kam Fischer durch Suizid schon vor seinem Idol zu Tode.
Der Filmemacher Georges Gachot nahm das zum Anlass, sich auf die Spuren des Buches, Fischers und letztlich auf die Gilbertos zu begeben. Das Ergebnis ist ein absolut sehenswerter Film über Menschen voller Sehnsucht, die auf eine seltsame Weise miteinander verbunden zu sein scheinen.
Nach dem Film sieht man das Genie Gilberto anders, ist aber gleichzeitig (noch mehr) in seinen Bann gezogen.

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(vk)

No More – Love, Noise and Paranoia

Die norddeutsche Band „No More“, die vor allem wegen des Songs „suicide commando“ legendär wurde, feiert dieses Jahr seinen 40. Geburtstag. Um das runde Jubiläum adäquat zu begehen, erschien gerade die Zusammenstellung „love, noise and paranoia“. Sie umfasst alte Stücke, erstmals veröffentlichte, Neu-Aufnahmen alter Songs und natürlich auch den Hit „suicide commando“ und ist somit nicht nur etwas für Fans des Duos.

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(vk)