Jim Sullivan war zu Lebzeiten eine eher tragische Figur. 1969 nahm er ein wenig beachtetes Debüt auf, das trotz überragender Songs und einer großartigen Begleitung durch die legendäre Wrecking Crew unbeachtet blieb. Ein zweites Album floppte noch mehr – wohl auch, weil das Playboy Label, auf dem es erschien, als sehr verrucht galt. Ein drittes Album gab es, wurde aber nie veröffentlicht. 1975 verschwand Sullivan auf mysteriöse Art und Weise und ist bis heute verschollen.
2010 entdeckte das Label Light in the Attic das Debüt „u.f.o.“ neu, veröffentlichte es und verhalf dem Album zu spätem, aber höchst verdientem Ruhm. Es gilt heute als Referenz Album von durcharrangiertem Folk Pop der späten 60er. Nun endlich erscheint auch das zweite, selbstbetitelte Album neu, von dem es vor 2011 überhaupt gar keine Nachpressung in keiner Form gab.
Es ist sehr viel reduzierter und folkiger als das Debüt und reicht auch nicht an „u.f.o.“ heran. Aber es stellt trotzdem ein Gros der seither aufgenommenen, von bärtigen Barden eingespielten Folkpop Alben bei weitem in den Schatten.
Noch weiter reduziert ist das bislang unveröffentlichte „if the evening were dawn“: Sullivan spielte hier alle Songs allein mit seiner Akustik Gitarre ein, was die durch seine Stimme schon gegebene Ähnlichkeit zu Cat Stevens noch erhöht. Interessant dabei, dass diese Aufnahmen Sullivans Live Auftritten am nächsten kommen sollen. Die Stücke darauf finden sich teils zwar schon auf „u.f.o.“. Aber wegen der grundlegend anderen Versionen macht das gar nichts.
Schön, dass nun das komplette Werk des viel zu spät zu verdientem Ruhm gelangten Jim Sullivan nun wieder erhätlich ist.
Vielen Dank, Light in the Attic! Aber bitte überdenkt bei der Gelegenheit die sehr happigen Preise…
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(vk)