Inzwischen ist die Kölner Band „Box And The Twins“ auf ein Duo geschrumpft. Hört man das neue Album könnte man auch sagen: Auf die Essenz der Band geschrumpft. „zerfall“ ist ein großer Schritt nach vorne. Alle Tracks wirken reifer, ausgefeilter und vielseitiger als noch auf dem Debüt „everywhere i go is silence„.
Geblieben ist das Sphärische und Verträumte – wavig-shoegazige Gitarren und viel Hall. Dennoch erscheint der Gesang konkreter und nicht so sehr im Hintergrund. Die Single „the first dream“ deutet schon an, dass „zerfall“ bei aller Verträumtheit auch tanzbar ist. Das deutsche „dein herz schlägt noch“ könnte auch von „Lebanon Hanover“ stammen. Trotzdem geht der Ansatz hier weit über eine Kopie hinaus. „love song for a ghost“ gibt einem das Gefühl, dass man den Song schon lange kennt. Das liegt vielleicht an der Vielschichtigkeit, die eben auch viel Platz für Projektion zulässt. Dancefloor Highlight dürfte das düster, minimal arrangierte „ashes“ sein, das obendrein eine bestechende Gesangsmelodie hat. „frozen in time“ vermischt einen Flangerbass mit einer „Slowdive“-Leadgitarre und einmal Minimal-Pling-Pling-Keyboard – eine Mischung, die ausgesprochen gut funktioniert. Es geht weiter mit geschichtetem Gesang, einer Art Indie Pop Song in dreamy und dann der Titelsong: Düster, anklagend und kalt baut er sich langsam auf und scheint sich in kreisendem Gesang zu verlieren.
mit „zerfall“ haben uns „box and the twins“ einen wirklich hervorragenden Zweitling beschert, der sicher eines DER Alben des Jahres sein dürfte!
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(vk)