Badly Drawn Boy – Banana Skin Shoes

Irgendwann hatte ich den den schrulligen Briten mit seiner charakteristischen Mütze aus den Augen verloren. Seine Karriere begann vor 20 Jahren mit einem spaktakulär undspektakulärem Debüt und fand seinen Gipfel sicher in seinem Soundtrack zum dem Film „about a boy„. Sein Talent bestand immer darin, vollkommen unaufdringliche Musik zu machen und gleichzeitig die Hörerinnen und Hörer mit den guten Songs zu fesseln.
Zehn Jahre ist sein letztes, reguläres Album her.
Und was macht Damon Gough aka Badly Drawn Boy 2020? Er macht genauso unaufgeregt da weiter, wo er aufgehört hat. Diesmal sind seine Stücke etwas ausladender arrangiert und man hört dem Album an, dass hier an allen Ecken gefeilt wurde. Aber ganz behutsam. Die Leichtigkeit und die guten Songs sind noch immer da. Schön, ihn wieder zu haben, den Mann mit der Mütze!

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Thomas Azier – Love, Disorderly

Radiopop mal anders. Vor drei Jahren hatte der Wahl-Berliner mit „talk to me“ eine ausgesprochen schöne, melancholische und dennoch absolut radiotaugliche Single veröffentlicht und begründete damit seinen Ruf eine Art Sebastien Tellier für die Masse zu sein.
Auf „love, disorderly“ geht er den Weg weiter, hat aber seinen Horizont noch erweitert. In Stücken wie „concrete“ kann man gar die Freigeistigkeit eines Scott Walker hören. „if there’s a goal“ weckt Erinnerungen an Jonathan Bree. Laut Info hat Azier im kreativen Prozess bewusst Grenzen aufgehoben, die er sich zuvor selber gesteckt hatte. Das tut seiner Musik gut. Bei alledem verliert er dennoch eine poppige Zugänglichkeit nie aus den Augen. So macht Radio Musik Spaß!
Highlight ist dabei ein Cover: „Gala“s „freed from desire“.

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Rufus Wainwright – Unfollow The Rules

Rufus Wainwright bewegt sich musikalisch immer zwischen Drama und großer Geste – sei es allein am Klavier, mit großem Orchester oder wenn er in der Carnegie Hall Judy Garland Songs performt. Das letzte Album ist zwei Jahre her. Nun erscheint im Juli „unfollow the rules“. Vorab gibt es eine Art „Making of“, in dem Wainwright einerseits vom Entstehungsprozess des Albums erzählt und es andererseits schon einige Songsnippets zu hören gibt. Jedenfalls macht der Kurzfilm neugierig:

https://livesessions.npr.org/videos/rufus-wainwright-world-cafe-presents-unmaking-unfollow-the-rules

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Cavern Of Anti-Matter – In Fabric

Das Berliner Projekt „Cavern Of Anti-Matter“ hat sich über drei Alben hinweg einen Ruf weit über den des „Stereolab“-Seitenablegers hinaus erarbeitet. So bewegt sich die instrumentale Klangwelt der drei Herren zwischen Krautrock, seltsamer Elektronik und cineastischen Ausflügen. Letzteres und die Leidenschaft des Regisseurs Peter Strickland für (also doch) „Stereolab“ brachte das Projekt nun dazu, einen ziemlich opulenten Soundtrack aufzunehmen.
Auf „in fabric“ bleiben sie sich treu, werden aber hier und da spaciger und hören sich in einigen Stücken sehr nach 60er Jahre an. Das passt hervorragend und erweitert ihre Klangwelt angenehm.
Einziger Haken an der Dreifach-LP ist zum einen die schwierige Beschaffbarkeit und zum anderen der Preis von deutlich über 60 Euro, was einen dann doch davon abhält, sich das Album zuzulegen. Aber vielleicht schieben „Cavern Of Anti-Matter“ ja noch eine günstigere Version nach.

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Larme Blanche – Demain Est Mort

„Larme Blanche“ ist ein französisches Ein-Mann-Projekt. Mehr Informationen gibt es nicht. Laut der Bandcamp Seite des Labels weiß nicht einmal das Label, wer sich hinter dem Projekt tatsächlich verbirgt. Das ändert nichts daran, dass „demain est mort“ ein überzeugendes Debüt zwischen Cold Wave und modernem Minimal geworden ist. Bisweilen fühlt man sich an „Factice Factory“ erinnert.
Schönes Album, das es bislang nur digital oder als CD gibt.

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