Portray Heads – Portray Heads

Spannende Veröffentlichung aus Minimal Wave: „Portray Heads“ aus Japan haben 1984/85 eine Flexi und eine 7″ veröffentlicht und gelten als eine Art Geheimtipp des 80er Minimal/Synthwaves. Die Originale der beiden Tonträger sind inzwischen irre teuer. Da freut es um so mehr, dass Minimal Wave eine Zusammenstellung veröffentlicht hat, die neben den beiden Singles noch zwei bislang unervöffentlichte Tapes enthält und sich deshalb über zwei LPs erstreckt.
Absolute Empfehlung für Fans etwas unkonventionellerer Synth-Sounds aus den 80ern!

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(vk)

Elvis Perkins – Creation Myths

Seit nunmehr 14 Jahren ist der US-Amerikaner Elvis Perkins aktiv. Begonnen hat er mit rudimentärem Folk. Inzwischen sind die Songarrangements vielschichtiger geworden und bewegen sich zwischen Americana und 60ties Pop. Damit schafft sich Perkins eine schöne Nische irgendwo zwischen den ungleich prominenteren Musikern Sean Lennon, Devendra Banhart und den „Other Lives„. Gerade wenn sich die 60er Referenzen Bahn brechen – wie in „iris“ -, wird Elvis Perkins richtig gut. Charmant unaufgeregte Platte, die vermutlich gerade deswegen so gut ist.

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(vk)

The Legend of the Stardust Brothers – Film/Soundtrack

 
Im Jahr 1985 kam es zu einem Treffen zwischen Filmstudent Makoto Tezuka und dem Musiker Haruo Chikada, der den Soundtrack für einen nicht existierenden Film unter dem Titel „the legend of the stardust brothers” zusammengestellt hatte, da er nur so in der damaligen Zeit eine handfeste Legitimation hatte, verschiedene Musik-Stile miteinander komponieren und mischen zu können. 
Makoto Tezuka (Sohn des berühmten Osamu Tezuka, besser bekannt als „Gott des Manga“. Massgeblich an den Anfängen der japanischen Anime-Kultur beteiligt – unter anderem in den 60ern mit “astro boy”) entschied sich, zusammen mit Haruo Chikada als Produzent den passenden Film zum Soundtrack zu drehen, um damit auch endlich aus dem Schatten seines berühmten Vaters treten zu können. 
Herausgekommen ist ein trashiges Meisterwerk mit pop-kulturellem und visuellem Mash-Up in Anlehnung an die Musikvideo-Ästhetik der 80er, gespickt mit traditionellen und westlichen Elementen mit einer Besetzung aus einigen der berühmtesten japanischen Musiker*innen der damaligen Zeit. 
Mit Kan, dem Punk-Musiker, und Shingo dem Glam-Popper stehen sich zwei musikalische Lager gegenüber, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch müssen sie sich zusammentun – als “stardust brothers” – um in der Musikindustrie erfolgreich sein zu können. So begleiten wir die beiden Protagonisten auf einer rasant musikalischen Fahrt vom Aufstieg in den Musikhimmel inkl. Fanclub unter Führung von Marimo, der 1. Vorstizenden, die für den “Kawaii”-Faktor im Film sorgt und kreischender Fans bis hin zum Fall durch Überfluss, Drogen und Einsamkeit. Dabei werden die Lieder des Soundtracks perfekt in die Erzählstruktur des Films eingebunden, indem man sich von skurrilem Musikvideo zu noch skurrilerem Musikvideo durch die Geschichte hangelt, fast schon wie in einem Musical aber sympathisch laienhaft. Gespickt mit vielen visuellen popkulturellen Querverweisen und einem androgynen Bowie-haften Bösewicht in Anime-Manier – die epileptischen Blitzlichter dürfen da natürlich auch nicht fehlen – weist der Film dennoch auch eine tiefergehende Gesellschaftskritik auf. Vor der Oberflächlichkeit der Musikindustrie wird nicht Halt gemacht, die Talent für Talent verbrennt und verschleudert um noch mehr Umsatz zu generieren. Und so sind die Musiker nur Namen, die man schnell gegen neue austauschen kann. Am Ende wartet noch ein toller sarkastischer Twist, der das Ganze ins noch absurdere katapultiert. 
Im Grossen und Ganzen ein sehr gelungener Film für einen verrückten Abend zwischen musikalischer Subkultur aus den 80ern inkl. catchy Lieder, dem ganz grossen Fame, einer Prise Bryan Ferry und der Ernüchterung, dass in der Musikindustrie wirklich jeder zu “Stardust” zermahlen werden kann. 
 
In Anbetracht dessen ist es unerklärlich und fast schon sehr schade, dass der Film damals nach Veröffentlichung komplett in der Versenkung verschwunden ist – sowohl in Japan als auch weltweit. Bleibt zu hoffen, dass mehr als 30 Jahre später durch den neuen Directors Cut und die Neuerscheinung des Soundtracks dem Film ganz viel Liebe und Anerkennung zuteil wird! 
Der Film ist am Freitag erschienen. Der Soundtrack erscheint am 18. September remastered als LP plus 7“ neu.

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(bt)

Nots – 3

Das dritte Album der US-Band „Nots“ – schlicht „3“ betitelt – stammt zwar aus dem letzten Jahr, aber da ich es erst jetzt entdeckt habe, möchte ich dazu noch ein paar Zeilen verlieren. Wo das Debüt 2015 noch mit seinem wilden Postpunk/Punk/No Wave begeisterte, enttäuschte Album Nummer 2. Deswegen hatte ich mich mit „3“ erst überhaupt nicht befasst. Dabei schließt es wieder an das Debüt an und verlagert sich dabei ein wenig mehr hin zum No Wave. Das Album geht ordentlich nach vorne und sei hiermit wärmstens empfohlen!

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(vk)

The Glass Beads – Therapy

Das ukrainische Duo „The Glass Beads“ haben zuletzt 2018 ihre Debüt Ep „phobia“ veröffentlicht. Ihre Musik klingt ähnlich der der ungleich bekannteren „Lebanon Hanover„, also düster und minimal. Da überrascht es kaum, dass das „The Glass Beads“-Debüt Album „therapy“ auf deren Label Fabrika erscheinen wird.
Vorab gibt es den viel versprechenden Song „music box“ zu hören:

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(vk)

Martial Canterel – Horizon Ltd.

Vor einem Monat hatte ich das neue Mini-Album „horizon ltd.“ von „Martial Canterel“ bereits angekündigt. Nun ist es erschienen. Ich kann mich nur dem Post des Labels Nadanna dazu anschließen: „Martial Canterel opens up new Minimal Synth Horizons!“ Die sechs Tracks bewegen sich weg von dem noch sehr vom typischen Modular Synthie Sound geprägten letzten Album hin zu Popsongs und entwickeln dabei scheinbar ganz einfach einen neuen Entwurf von Synthpop, der sperrige Sounds, Clubsounds, Minimal und Pop vereint.
Zwei der sechs Stücke sind instrumental. „other half“ ist eine Neuaufnahme des bereits 2007 auf dem Album „austerton“ erschienen Tracks: Eine sehr gut gelungene Überarbeitung – eine Übertragung seines Sounds von damals auf „Martial Canterel“s neue Klangwelt.
„horizon ltd.“ ist eine großartige und neuartige Synth-Wave-Pop-Platte, die belegt, dass Sean Bride mit seinem Projekt noch längst nicht den Zenit überschritten hat und lässt gleichzeitig hoffen, dass bald ein Longplayer folgen wird.

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The Bernie And The Jörgi – 11 x Glitzer

Das Duo „The Bernie And The Jörgi“ kommt aus Bremen. Mit ihrem wilden Mix aus NDW, Minimal und Schlager hatten sie auf ihrem Debüt „album für die jugend“ einen echten Hit an Bord: „warum singen alle wie robert smith„. Das war 2013.
Nun endlich ist das zweite Album erschienen. Die Grundzutaten sind dabei gleich geblieben. Allerdings darf „11x glitzer“ als charmant gereift bezeichnet werden. Da sind die druckvollen, schnellen Stücke gerne mal ein wenig punkig. „anarchie und punk“ vereint Disko mit Schlager oder so. „als ich noch ein jugendlicher war“ könnte auch von den „Ärzten“ stammen. Das ist hier absolut positiv gemeint.
„videospiel“ nimmt Clubelement auf. lediglich „mein name ist bernd“ fällt etwas aus dem Rahmen – so soulig kommt es daher. Sogar Bläser sind dabei. Für mich das vielleicht schwächste Stück, weil sich mir da immer Bilder von Guildo Horn aufdrängen.
Aber die restlichen 10 Songs gleichen das bequem aus. Am Ende wird es richtig gut. „unfuck you and unfuck me“ strahlt einen Anfang 80er DIY Tape Charme aus. Highlight des Albums ist NDW-lastige „schöner als die nacht“. Da kann auch die Single „keine party“ nur schwerlich mithalten.
Rundum runde Sache. Da dürfte beinah für jeden was dabei sein. Viel Spass macht „11x glitzer“ in jedem Fall!

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Kinder aus Asbest / Rosa Nebel – Split

Erik Söderberg aus Schweden ist „Kinder Aus Asbest“. Mit dem Projekt verfolgt Söderberg eine Klangwelt, die als 80er Minimal Synthwave begann und zunehmend mit Elementen aus EBM oder anderer Tanzmusik angereichert wurde. Nach einer Pause von etwa zwei Jahren erscheint Ende September eine Split Ep mit dem österreichischen Projekt „Rosa Nebel“. Allerdings handelt es sich um alte bereits veröffentlichte Stücke. „Kinder Aus Asbest“ überzeugt hier mit Minimalwave, „Rosa Nebel“ bedient eine aggressiv-düstere, dem EBM entliehene Tanzmusik. Beide Acts steuern zwei Tracks bei, die erstmals hier auf Vinyl erhältich sein werden.

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Arab Strap

Das schottische Duo „Arap Strap“ ist zurück! Das letzte Album liegt schon 15 Jahre zurück. Danach waren die beiden Aidan Moffat und Malcolm Middleton solo unterwegs. In den letzten Jahre traten sie aber wieder des öfteren zusammen auf. Nun erscheint im Oktober die erste Single eines neuen Albums! Vor ab gibt es das Video zu „the turning of our bones“ zu hören, das tatsächlich ausgesprochen gelungen ist. Seit jeher zeichnete sich die Musik der beiden durch eine spröde bis sperrige Klangästhetik und durch Moffats eigenwilligen Sprechgesang sowie persönliche, teils ziemlich explizite Alltagstexte aus. Anno 2020 wirkt das etwas reifer, aber immernoch genau so gut wie eh und je.

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Magick Brother & Mystic Sister – Magick Brother & Mystic Sister

„Magick Brother & Mystic Sister“ kommen aus Barcelona und haben im Juni ihr selbstbetiteltes Debüt veröffentlicht. Das Album ist überwiegend instrumental gehalten. Statt einer Stimme steht ein Flöte im Vordergrund. Die Musik spielt gekonnt mit 60er Jahre Soundtrack Klischees. Vermutlich lässt sich die Musik am besten als eine Melange aus eben solcher Soundtrack Musik, „Pink Floyd“ aus der pre-„dark side of the moon“-Ära und vielleicht „Air“ beschreiben. Sphärische Klänge und groovige Parts lösen einander ab. Und so kommt keine Langeweile auf. Auch ohne viel Gesang.

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(vk)