„Spiritualized“ ist Jason Pierce. Der geht inzwischen auf die 60 zu und hat in seinem Leben einiges erreicht und erlebt. Er schrieb in den 80ern mit der Psych Space Band „Spacemen 3“ Musikgeschicht, erfand sich mit „Spiritualized“ neu, veröffentlichte mit „ladies and gentlemen we’re floating in space“ wohl eine der bedeutendsten britischen Platten der 90er und ist dem Tod – wie es heißt – nur knapp von der Schippe gesprungen. Kurz: Pierce braucht sich und niemandem mehr etwas zu beweisen. Das hört man dem neuen Album „everything was beautiful“ an. Er bedient sich aus der Kiste bekannter Werkezeuge seines Projektes, die er seit 25 Jahren immer leicht variiert. Spacige Wall of Sound Tracks wechseln mit bluesig angehauchten Americana Stücken ab – Slide Guitar inklusive. „Mainline“ verweist nicht nur im Titel auf seine „Spiritualized Electric Mainline“ Zeit, sondern könnte auch aus der Zeit stammen. So passiert auf „everything was beautiful“ nicht viel Neues. Ja. Aber Pierce kopiert sich nicht lieblos selber, sondern hält das hohe Niveau seiner bisherigen Veröffentlichungen. Also auch ohne Neues ist das neue Album unbedingt lohnenswert. Die Quintessenz aus alldem bildet der fast 10-minütige Abschluss Track „i’m coming home again“: Alles dabei. Der Anfang hört sich nach „ladies and gentlemen…“ an. Steigert sich mehr und mehr in einen Strudel aus immer mehr Instrumenten, um mit Chor und Bläsern in dramatischen Finale zu enden. Danke Jason!
(vk)