Ja gut, zu der deutschen Elektro-Hip-Hop-Institution schlechthin brauch ich vermutlich nicht viel zu schreiben. Nicht erst seit „remmidemmi“ gehören sie auf jede Studiparty. Was „Deichkind“ aber von anderen Party Acts angenehm abhebt, sind einerseits ihre immer innovative Kunstansätze in der Ästehtik sowie ihre wirklich guten, politischen Texte, die mich immer an „Die Goldenen Zitronen“ denken lassen. Bei beiden Bands sind die Texte politisch, aber dabei geistreich, nie billig, nervig oder gar mit moralischem Zeigefinger. Das erledigen dann Wortspiele und Ironie.
Man schaue sich einfach mal „Deichkind“s Single Vorstellung von „auch im bentley wird geweint“ bei Jan Böhmermann an! Auch wenn die Protagonisten inzwischen kurz vor 50 sind, kommen sie auch soundtechnisch noch immer innovativ rüber. Gleichzeitig nehmen sie ihre eigene Generation mit „kids in meinem alter“ trefflich-charmant auf die Schippe. Schön auch „merkste selber„, in dem auf allmögliche Widersprüche unseres alltäglichen Lebens hingewiesen wird – und das im Partygewand. Sicher bin ich in dem Genre nicht Experte, aber dieses Album hat mich wegen der sich durch Musik und Texte durchziehenden Attitüde wirklich überzeugt.
(vk)