Peter Gabriel – I/O

Ganze 21 Jahre hat der legendäre ehemalige „Genesis“-Frontmann verstreichen lassen, bis er sein neuestes Album veröffentlicht hat. Gut, er war zwischendurch nicht untätig: Es gab Live Alben, wirklich spannende Cover usw. usf. Aber dennoch ist „i/o“ das erste richtige Peter Gabriel Album seit 2002!

Wenn man das nun anhört, kommt es einem wie ein guter, alter Bekannter vor: Melancholische Song mit wirklich guten Melodien – dazu ein Hauch World Music, nicht erwartbare Arrangements. Aufregend! Ganz so, wie man es von Gabriel kennt. Die fette Produktion, die besondere Aufmachung des Artworks mit dickem Heft – all das macht „i/o“ zu etwas Besonderem. Die Songs haben eine Tiefe, die sie von anderen Pop Alben deutlich abhebt. Man könnte anmerken, dass sich Gabriel hier nicht neu erfindet. Aber bei all dem, was er in den letzten über 50 Jahren geschaffen hat, braucht es das wirklich nicht. Vielmehr sehe ich „i/o“ als die Essenz seines Schaffens.

Gerade die Tiefe und Melancholie, die monatliche Veröffentlichung der Songs über das Jahr, Unterschrift auf dem Artwork: All das erweckt das Gefühl, dass sich hier ein Großer verabschieden will. Immerhin ist der Künstler mittlerweile 73 Jahre alt und wird vermutlich nicht noch einmal 20 Jahre auf das Release des nächsten Albums warten können. Wenn das so sein sollte, ist es ihm mit Bravour gelungen!

Einzig das Veröffentlichen des Albums in zwei Versionen, die sich lediglich ein wenig im Mix unterscheiden, war nun nicht nötig und hat ein Geschmeckle. Aber wenn ich das schon erwähne, empfehle ich den Dark Side Mix. Hier wird den Stücken noch ein wenig mehr Tiefe und Differenzierung verliehen. Aber der Unterschied zwischen beiden Varianten ist doch zu gering, als dass man die Bright Side Mix Version als nicht gelungen abtun könnte.

Peter Gabriel zeigt auch 2023, dass er noch immer einer der ganz Großen ist!

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(vk)