Jack White – No Name

Eigentlich begegne ich Jack White eher leidenschaftslos. Aber: An einem Tag der letzten Woche haben Kunden, die in seinem Third Man Store in Nashville eingekauft haben, einfach so ein neues Album von ihm in der Tüte gehabt. „no name“, white Label und kein Cover. Auch Songtitel gibt es nicht. Einen Tag später wurde dann via Third Man Records Social Media Kanäle aufgefordert: „rip it!“. Eine offizielle Aufforderung also. Jack Whites offizieller Reddit-Kanal hat dann Download-Links davon gepostet. Ein echt cooler Take! Und die Musik? Die ist ein wilder Ritt durch alles, was White in den letzten 25 Jahren so getrieben hat – sei es solo, mit den „Raconteurs“ oder den „White Stripes“. Was immer das hier ist – und wir werden sicher früher oder später mehr erfahren – ist ungestüm, wild und spannend! Checkt das unbedingt mal aus:

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Die Verlierer – Notausgang

Vor zwei Jahren überraschten „Die Verlierer“ auf ihrem selbstbetitelten Debüt mit einem rotzig-dringlichen Postpunk-Entwurf und besonders mit dem Übersong „die zeit„. Ihre Live Auftritt genießen schon legendären Ruf. Im Juni ist nun Album Nummer zwei erschienen. „notausgang“ gibt es zunächst als Tape und digital (zum name your price!). Im August soll die LP folgen. Die Stücke kommen etwas ausgefeilter daher, ohne jedoch an Dringlichkeit eingebüßt zu haben. Politisch bleiben „Die Verlierer“ auch weiterhin. Gute Platte!

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Tess Parks – Pomegranate

Die Wahl-Londonerin Tess Parks hat gerade ihr fünftes (wenn man die beiden mit Anton Newcombe von „Brian Jonestown Massacre“ mitzählt) Album für Okotber angekündigt. Die Künstlerin, die mit ihrer Stimme sich ein Plätzchen zwischen „Nico“ und „Mazzy Star“ eingerichtet hat, gibt sich auf der ersten Single aus „pomegranate“ erstaunlich folkpoppig. Geht aber gut!

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Kühle Matrosen – Berlin-Pop

Wieder was Neues von dem Hamburger Minimal Helden „Kühle Matrosen“. Dieses Mal ein Live Album von seinem Auftritt letztes Wochenende in Berlin – erhältlich entweder digital oder als Tape in einer Auflage von 8(!). Von Takt eins ist die etwas ruddelige Aufnahme mitreißend und gibt Einblick in die Live Qualitäten des „Matrosen“. Das geht auch so gut durch und macht umgehend gute Laune. Mit dabei ist auch der „Ruder Blau“ Hit „vergiss deine gefühle„. „berlin-pop“ sei (nicht nur) deshalb ohne Einschränkung empfohlen! Und unbedingt reinhören zur Einstimmung auf das kleine, aber feine Hamburger „Ja Aber Nein.“ Festival Ende September…!

https://kuehlematrosen.bandcamp.com/album/berlin-pop

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Mr. Bungle – Quote Unquote 1991-1999

Eine weitere interessante Wiederveröffentlichung: Alle drei regulären Alben des Projektes um Mike Patton aus den 90ern sind zusammen als Box erschienen. Remastered, schick gemacht, erweitert usw. Aus drei wurden damit sechs LPs. „Disco Volante“ und „California“ erschienen ursprünglich nur auf CD und kamen erstmals in den 2000ern auf Vinyl heraus. Die Platten sind inzwischen gesucht. Wieso man nun alle drei auf einmal für teuer Geld wiederveröffentlicht, anstatt alle einzeln, sodass der Fan wählen kann, wird wohl nur die Warner Marketing Abteilung erklären können. Dennoch ist diese Quasi-Werkschau schon sehr interessant. Der „Faith No More“ Sänger Mike Patton konnte sich hier so richtig austoben. Die Musik verbindet dabei auf einzigartige Art und Weise 60s Trash, Exotika, Metal und Jazz. Klingt seltsam? Ist es auch. Aber funktioniert richtig gut! Gerade auf „califonia“. Wenn einen die über 120 Euro da nicht abschrecken, sicher eine lohnenswerte Investition! Bedenkt man darüber hinaus, dass „california“ allein neu nicht unter 160 Euro zu haben ist (discogs), erscheint die Box schon fast „billig“…

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Phillip Boa & The Voodooclub – Copperfield Re-Edition 2024

Eine weitere Wiederveröffentlichung im Hause von „Phillip Boa“ und seinem Voodooclub. Das 1988er Album erscheint im August neu als Doppel LP. Seinerzeit war es das 5. Album, Major Label Debüt und mit dem Hit „kill your ideals“ der Durchbruch. Die erste LP der Neuauflage umfasst die zehn Tracks der originalen LP. Die zweite enthält 5 ganz neue Stücke im Stile von „copperfield“ und dazu 5 Live Stücke. Das etwas ungewöhnliche Konzept, neue Stücke mit einem Rerelease zu verbinden, mutet zunächste seltsam an. Allerdings funktionierte das bei der Wiederveröffentlichung von „boaphenia“ ganz wunderbar. Dem Album wurde gleich ein komplett neues Album zur Seite gestellt. Von daher dürfen wir hier sicher gespannt sein!

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Vanishing Twin – Tell Me Not Here

Das britische Psyh-Kraut-Projekt „Vanishing Twin“ hat soeben den knapp 20 minütigen Track „tell me not here“ digital und auf Vinyl veröffentlicht. Der Song wabert in positvstem Sinne vor sich hin und etwickelt dabei eine überraschende Sogwirkung, ohne dabei bedrohlich zu erscheinen. Er entwickelt sich ganz unmerklich und strahlt dabei etwas Hypnotisches und gleichzeitig Hoffnungsvolles aus. Spannend!

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Throbbing Gristle – TGCD1 / The Third Mind Movements

Im August startet eine neue Reissue Reihe von Alben der legendären Industrial Erinder von „Throbbing Gristle“. Den Anfang machen „tgcd1“ und „the third mind movments“ – beide erstmals dann als Vinyl erhältlich. „tgcd1“ ist genau das, was der Name verrät, nämlich die erste CD Veröffentlichung von TG aus dem Jahr 86. Zu der Zeit gab es die Band längst nicht mehr, weshalb die Aufnahmen aus dem Jahr 1979 stammen. Hier gibt es düstere Soundcollagen auf zweimal gut 20 Minuten verteilt zu hören, die sich prima in das bekannte Werk der Band einfügen und an „journey through a body“ erinnern. „the third mind movements“ ist 30 Jahre jünger und war 2009 die Tour CD kurz vor dem finalen Split von „TG“. Man möchte kaum glauben, dass so viel Zeit zwischen beiden Aufnahmen liegt. Zwar sind die 8 Stücke von „the third mind..“ ein wenig konkreter und von der Aufnahmequalität freilich erheblich besser als die von „tgcd1“. Ansonsten schließen die Klanguniversen beider Releases direkt aneinander an. Spannende Alben, die noch einmal den visionären Charakter der „Throbbing Gristle“ Sounds unterstreichen.

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Rue Oberkampf – Deine Augen

Zwei Jahre ist das letzte „Rue Oberkampf“ Album inzwischen alt. In der Zwischenzeit tourte die süddeutsche Band eifrig. Nun ist gerade die neue Single „deine augen“ erschienen. Die hörte sich deutlich weniger cluborientiert an, als das, was man auf den beiden Alben zu hören bekam. Irgendwo zwischen NDW und Synthpop bewegt sich „deine augen“. Das tut dem Bandsound sehr gut. In der Richtung kann er gern weiter gehen!

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Doppler Effect – Genesis: Studio Recordings 81-85

Das Projekt „Doppler Effekt“ hat in den 80ern lediglich die EP „hard work“ mit dem bekannten Hit „four day romance“ veröffentlicht. 2020 erschien die Zusammenstellung „techniques. a techno-pop selection from the usa. 1982-1990″ auf Mecanica und zeigte, dass es offenbar noch mehr hörenswerte Musik von der Band gibt. Mecanina hat nun die Compilation „genesis: studio recordings 81-85“ aus der Zeit vor der „hard work“ ep veröffentlicht. Da gibt es etliche spannende minimale Tracks zu entdecken. Leider gibt es die Zusammenstellung bislang nur digital und auf Tape.

https://mecanica.bandcamp.com/album/genesis-studio-recordings-81-85

(vk)