Viel wurde bereits geschrieben über „The Cure“s erstes Album seit 16 Jahren. Obendrein hat es „songs of a lost world“ gerade als erstes Album der Band überhaupt auf den ersten Platz der deutschen Album Charts geschafft. Was hat uns eine Band im Jahr 2024 zu sagen, die in den 80ern stilprägend war? Nun, Stücke mit der musikalischen Leichtigkeit eines Robert Smith in seinen 20ern und 30er kann man heut natürlich nicht mehr erwarten. Stattdessen zelebrieren „The Cure“ Schwermut in allen 8 Stücken des neuen Werkes. Smith geht auf die 70 zu und blickt zurück. Auch musikalisch. So schwelgen die Synthies wie seit „disintegration“ nicht mehr. Gleichzeitig wird die Gitarre mit Wahwah gegniedelt, wie es eigentlich nicht nötig gewesen wäre… Ebenso hätte man auf den Metalverzerrer beim Bass verzichten können. Das Schlagzeug wirkt gerne mal ziellos. Blendet man das aus, überrascht „songs of a lost world“ mit einer mitreißenden, schwelgerischen Melancholie, wie man sie bei „The Cure“ wohl seit „bloodflowers“ nicht mehr hören konnte. Smiths Stimme klingt tatsächlich noch immer wie die eines 25-Jährigen. Wie auch immer er das anstellt. „The Cure“ sind zurück. Auch wenn sie heute nicht mehr an ihre Glanztage heranreichen, wissen sie mit reifer Nachdenklichkeit zu versöhnen.
(vk)