Auch von den legendären NSK-Helden „Laibach“ gibt es ein neues Album. Wie man es von den Slowenen seit jeher kennt, handelt es sich hier nicht einfach um irgendein Album. „alamut“ entstand zusammen mit den iranischen Komponisten Idin Samimi Mofakham und Nima A. Rowshan. Das Projekt ist ein geradezu irrwitziges Unterfangen. So ist der Grundstoff eine persische Geschichte aus dem 11. Jahrhundert, die der slowenische Schriftsteller Vladimir Bartol vordergründig aufgegriffen und für einen Roman neu erzählt hat. Hintergrund ist der Aufstieg des italienischen Faschismus, auf den sich Bartol direkt bezieht. Er beleuchtet dabei die Wirkung moderner Propaganda. Ich zitiere hier das Info des Labels: „Das wiederkehrende Motiv „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt“ ist sowohl das oberste Prinzip der Ismaeliten als auch zentrale Leitidee des Romans, der 1938 veröffentlicht und sarkastisch Benito Mussolini gewidmet wurde.
Vor dem Hintergrund der scheinbaren Umwertung aller Werte in der Gegenwart, der Flut widersprüchlicher Informationen, die die Welt beschäftigen, und der zerstörerischen Angriffskriege, die uns im 21. Jahrhundert beherrschen, muss man womöglich konstatieren, dass dieses „Nothing Is True, Everything Is Permitted“ vielleicht aktueller ist denn je.“ Die neun Tracks fügen noch persische Poesie aus dem 11. Jahrhundert hinzu. Musikalisch werden Gesangsgruppen, ein Akkordeon Orchester(!) und ein konventionelles Orchester mit „Laibach“s bekannten Sound verbunden. Das Ergebnis erinnert mich an große Alben der Band wie „nova akropola“. Gängige Musikklischees werden dabei aufgebrochen, sodass man geradezu gezwungen wird, sich mit dem Werk auseinanderzusetzen. Das wird dann eine sperrige, aber unbedingt lohnende Reise! Lange waren „Laibach“ nicht mehr so stark! Großes Album!
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(vk)