Liraz – Enerjy

Über „Liraz“ aus Tel Aviv gibt es Einiges zu erzählen, das derzeit ausgesprochen aktuellen Bezug hat. So setzt sich die persisch-stämmige Israelitin für Frauenrechte im Iran und für Aussöhnung von Iran und Israel ein. Der Titelsong ihres letzten Albums „roya“ mauserte sich zu nicht weniger als der Hymne der iranischen Frauenbefreiungsbewegung schlechthin. „roya“ wurde darüber hinaus geheim in Istanbul aufgenommen, um die beteiligten iranischen Musiker*innen zu schützen. Musikalisch hat sich „Liraz“ dem Pop verschrieben. Allerdings mit teils erheblichen Einflüssen von persischer Psychdelic, was sie angenehm von sonstigen Bands mit orientalischen Touch abhebt. Gerade ist ihre neue Ep „enerjy“ erschienen. Hier treten die psychedelischen Elemente teils noch weiter hervor. Gleichzeitig sind die Stücke sehr eingängig. Tipp!

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L’Appel Du Vide – Metro

Das hier geht nach vorne! Aber richtig! Postpunk in sehr druckvoll, kompromisslos – so wie man es vielleicht seit dem Debüt von „Karies“ nicht mehr gehört hat. „L’Appel Du Vide“ kommen aus Chemnitz und spielen deutschsprachigen Gitarrensound voller Dringlichkeit. Eine echte Wohltat in der derzeitigen Schwämme von belanglosen Bands des Genres. Tipp!

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Llora – Llora

Das texanische Projekt „Llora“ ist erst ein paar Jahre aktiv und veröffentlicht nun sein Debüt Album. Bisher gibt es davon zwei Songs zu hören. „forward“ hört sich an wie eine gelungen-konsequente Mischung von „Boy Harsher“ und „Garbage“. Der zweite Track hat eher was von „Medio Mutante“. Alles prima Referenzen! Das wird ein spannendes Album!

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La Nuit Je Mens – Les Nuits Magnétiques

Das neue Projekt „La Nuit Je Mens“ setzt sich aus den beiden italienischen Producern Giovanni Inglese und Matéo Montero zusammen. Ihre Debüt 7″ umfasst zwei längere Stücke, die sich am klassischen Minimal der frühen 80er orientieren. A-Seite bzw. Titelsong ist dabei etwas spröde und repetitiv. „raison de force majeure“ hingegen könnte wohl auch auf dem Floor funktionieren. Dazu gibt es französischen Gesang. „les nuits magnétques“ ist eine schöne Single, die den Minimal Sound in heute selten zu hörender Konsequenz durchzieht.

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Of Montreal – Lady On The Casp

Diesmal hat sich das Kollektiv „Of Montreal“ um Sänger und Songwriter Kevin Barnes für seine Verhältniss viel Zeit für ein neues Album gelassen. Zwei Jahre gingen seit dem letzten Werk ins Land. Das am Freitag erscheinende neue Album „lady on the casp“ gibt bisher nur drei Stücke Preis. Die könnten kaum unterschiedlicher sein. Eines ist beinahe folkig, eines Psych-Funk – oder wie man das nennen möchte – und die Single „yung hearts bleed free“ kann ich eigentlich nicht beschreiben… Das scheint also wieder ein wilder Ritt zu werden! Prima!

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Oliver Decrow – I’m Too Young To Die

Oliver Decrow ist ein deutscher Producer, der derzeit viel auf Tour ist und nächste Woche sein Debüt Album veröffentlicht. „i’m too young to die“ pendelt dabei zwischen Clubsounds und Darkwave. Das hört sich wie eine weniger technoide Mischung von „Kontravoid“ und „Buzz Kull“ an. Überzeugend!

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Backworld – For The Life Of The World

„Backworld“ ist eine Neofolk Band aus dem Dunstkreis von „Current93“ und damit eine, die nicht mit Runen und grenzüberschreitender Heimattümelei hantiert. Von Joseph Budenholzer Mitte der 90er gegründet, zeichnen die Releases eine tiefe Melancholie aus. Zentral ist meist Budenholzer mit seiner Akustikgitarre. Dazu gibt es Streicher beispielsweise. Bis 2001 gab es regelmäßig Releases. Dann wurden sie spärlicher und ab 2011 passiert fast nichts mehr. Bis im letzten Jahr plötzlich das neue Album „for the life of the world“ erschien. Nach dem schwachen 2011er Album „come the bells“ findet Budenholzer hier wieder zu alter Stärke zurück. Die Stücke klingen dabei weniger entrückt als früher, aber nicht minder emotional. Immer hart an der Grenze zum Kitsch, gelingt es Budenholzer immer, die Kurve zu kriegen. Tolles Comeback! Leider müssen wir in unseren Breitengraden wohl auf die digitale Version zurückgreifen, da die physischen Versionen auf Kleinstlabels in den USA ohne Europavertrieb erschienen sind.

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Nici – Return To Glory

„Nici“ aus Leipzig hat nach ein paar Releases in Eigenregie bei seinem Debüt Album angekommen. Wo seine poppigen Anfänge noch etwas unbeholfgen wirkten, hat er mit „return to glory“ ein überraschend gelungenes Album abgeliefert. Hier berührt Synthpop angenehm erfrischend neu Tweepop und Darkwave zugleich. Wie das geht? Hört euch „Nici“ an! Von diesem Artist werden wir sicher noch einiges hören…

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Andwella – To Dream

Die nordirische Band „Andwella“ hießen bei ihrer Gründung 1969 zunächst „Andwellas Dream“ und machten Psychrock mit spannenden Melodien, abwechslungsreichen Arrangements mit Bläsern und Streichern und ebenso interessanten Instrumentalparts. Schon im Folgejahr gab es Umbesetzungen und der Name wurde auf „Andwella“ gekürzt. Damit änderten sich auch Sound und Arrangements deutlich und brachten schon früh 70er Progrock Elemente in das Klangbild. Es entstanden zwei weitere Alben im Jahr 1970. Alle drei Platten waren lange nicht als Vinyl erhätlich. „Andwellas Dream“s „love and poetry“ erschien zuletzt 2009. Nun wurden alle drei Alben in einer Box wiederveröffentlicht!

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Arab Strap – I’m Totally Fine With It 👍 Don’t Give A Fuck Anymore 👍

Angekündigt hatte ich das erste neue Werk „Arab Strap“s nach ihrem fulminanten Come Back „as day gets dark“ bereits. Dem Album mit dem seltsam anmutenden Namen „i’m totally fine with it 👍 don’t give a fuck anymore 👍“ gelingt das Kunststück, an seinen Vorgänger anzuschließen, neuartig zu sein, nach alten „Arab Strap“ zu klingen und obendrein zeitgemäß – alles zugleich. Der Opener mag überraschen, geben sich die beiden Schotten hier ungewohnt rockig. Doch folgt gleich die elektronische Single „bliss“. „hide your fires“ ist ein ganz und gar typisches „Arab Strap“ Stück: Holprige Beats, der erzählende Gesang, die postrockige Gitarre und ein hymnischer Refrain. Ein Fest für alle Fans der beiden! Vielseitig geht es auch weiter. „you’re not there“ wartet mit einem trashigen 80s Keyboardklavier Sound auf. Das funktioniert im „Arab Strap“ Kosmos ganz ausgezeichnet. Wie immer wird alles von den melancholischen Geschichten Aidan Moffats zusammengehalten. So können sie gerne für immer weiter machen…

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