Was zunächste erst einmal interessant klingt, nämlich, dass „Pink Floyd“ frühes Material inkl. 20(!) unveröffentlichte Songs in einem Box Set unters Volk bringen wollen, also Material aus der Syd Barrett Ära, entpuppt sich beim zweiten Hinsehen als kompletter Wahnsinn. Ja, es werden unveröffentliche Songs, Sessions, Live Aufnahmen und die ersten 5 Singles von Original Bändern in eine Box gepackt. Das umfasst 11 Stunden Musik(!) und 27 CD’s(!!). Das darf auch mal etwas mehr kosten. Aber wer berappt dafür neu im Laden 550$?
A Dead Forest Index
„A Dead Forest Index“ aus Neuseeland sind ein Duo, bestehend aus einem Schlagzeuger und einem singenden Gitarristen. Was sie in dieser Besetzung produzieren, liegt abseits der gängigen Zwei-Kopf-Band-Klischees und verschafft einem Sound ein Gehör, der seit einigen Jahren vergessen schien. Emotionaler Gesang ohne Kitsch, dafür mit einem Hauch von Dringlichkeit trifft auf Früh 90er Indiegitarre – alles immer ein wenig zurückhaltend gespielt. Da hört man „Codeine“ ebenso heraus wie „Tram“. Schön gleich in doppeltem Sinne!
Cult of Dom Keller – Goodbye to the Light
Leicht apokalyptische Anklänge kann man beim Titel des nächste Woche erscheinenden neuen „Cult of Dom Keller“-Albums ausmachen. Jene Band, die es bislang nur zu ein paar einzelnen guten Songs gebracht hat mit ihrem Terror Orgel/Rumpel Neo Psych. Von dem Album gibt es bereits zwei Songs zu hören. Und die lassen aufhorchen. Der eine erinnert an die „Black Angels“. Der andere „shambhala is on fire“ ist erstaunlich poppig geraten und hebt sich damit angenehm von vielem Neo Psych Einerlei ab.
Ultimate Painting – Dusk
Am 30.09. erscheint das neue „Ultimate Painting“ Album „dusk“. Eigentlich war die Band – man muss es leider so sagen – die schwächste Band aus dem Neo Psych Universum des Labels „Trouble in Mind“. Die Songs waren immer zu bedeutungslos und wollten nicht hängen bleiben. Die neue Single „bills“ hat es aber in sich. Der Song hat gute Melodien, ist angenehm psychedelisch und obendrein mit Krautrock-Anleihen angereichert. Das Alles ist sehr reduziert gehalten und erinnert ein wenig an „American Analog Set“. Da sollte man vielleicht mal in das Album reinhören.
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Stockhausen
Ein wenig Bekanntheit konnte der Mexikaner Dank des „memorias de un Continente“-Samplers erlangen. Seine im Januar erschienene EP „cold lines“ ist durchaus hörenswert. Drei der fünf Stücke sind mit Gastsängerinnen eingespielt. Vielseitigkeit stellt sich allein dadurch schon ein. Düsterer Cold Wave Minimal ist das wohl. Die Single, wenn man so will, heißt „perpetuum“ und hört sich an wie „Qual“ oder eher noch wie die von William Maybelline gesungenen „Lebanon Hanover“-Stücke.
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Sleaford Mods
Die britischen Helden „Sleaford Mods“ melden sich sogar dieses Jahr trotz unzähliger Veröffentlichungen und einer gefühlt endlosen Tour mit neuem Album zurück. Allerdings ein Live-Album, aufgenommen letztes Jahr im Berliner SO36. Kann man sich natürlich drüber streiten, ob es wirklich ein Live-Album der Band braucht, wo die Musik ja auch live komplett aus der Dose kommt. Na mal ein Ohr riskieren kann man sicher schon. Bislang gibt es aber noch nichts davon zu hören. Erscheinen wird die Platte im September.
http://harbingersound.bigcartel.com/product/sleaford-mods-live-at-s036-lp
Ståldråd
Den Schweden Ståltråd hatte ich vor kurzem noch vorgestellt und den Song „eremit“ vom Sampler „rekordfahrt negativ“ hoch gelobt. Nun gibt es ein ganzes Album um das Stück herum. Und auch der Rest der Songs ist charmanter Minimal mit starkem Retro-Charme. Schöne Überraschung!
Transparent Illusion – Still Human
„Transparnet Illusions“ Minimal Album „still humane“ von 1981 ist eigentlich nur auf den ersten Blick „minimal“. Die Synthieflächen kleistern die Stücke ordentlich zu. Und das in einem Maße, dass es fast etwas nervig wird, das gesamte Album durchzuhören. Das ändert aber nichts daran, dass eigentlich jeder einzelne Song für sich zu überzeugen weiß. Das Reissue auf Anna Logue wurde von Stefan Bornhorst aka The Silicon Scientist remastered.
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Alles
Die polnische Band „Alles“ hat mit ihrem Debüt „post“ von 2014 für einigen Wirbel gesorgt: Hier treffen kalte Sound und Beats im Mantel von Minimal Synths auf eine bedrohliche, totalitäre Ästehtik, die ein wenig an die frühen „Laibach“ erinnert. Die noch relativ neue Single „union“ weist in eine deutlich poppigere Richtung. Die Songs heben sich beide vom bislang typischen Bandsound ab und wirken deutlich reifer und eigenständiger.
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Strategies against the Body – Sampler
Der Name deutet es schon an: Auf dieser Zusammenstellung von Anfang 2015 geht es um eine Rückbesinnung auf EBM. Zum Glück aber nicht im Sinne von reinem Epigonentum, sondern im Sinne von einer Erneuerung und Übersetzung in unsere Zeit. Die Künstler präsentieren die aggressive und kalte EBM Musik in zeitgenössischem Soundgewand, so wie es ja auch „Schwefelgelb“ überzeugend tun. Mit „TWINS“ und Xander Harris sind auch zwei bekannte Acts auf dem Sampler vertreten. Gerade die mir bis dahin nicht bekannten „Tannhäuser Gate“ überzeugen hier:
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