David Marani war in erster Linie als Italo Producer mitd em Projekt „Aritmica“ in den späten 80ern aktiv. Weniger bekannt ist, dass er bereits 1981 ein Demo aufgenommen hat, das 2017 digital erschien – bei Spotify und Co. Leider! Denn die Tracks sind wirklich überzeugender Früh-80er Wave Pop. Da würde man sich doch ein physisches Release wünschen!
2020 erfuhr die Berliner Producerin und DJ Jennifer Touch zu Recht einen gewissen Hype mit ihrem Debüt Album „behind the wall„. Die Mischung von zeitgesnössischer Musik, Elektronik und 80er Atmosphäre war wirklich überzeugend. Nun hat sie für Anfang 2023 Album Nummer zwei angekündigt. Die erste Single hört sich wie eine leicht aufgefrischte Version ihres bekannten Sounds. Das verspricht gut zu werden!
„sylvie“ ist das Debüt Album von dem Projekt „Sylvie“ aka Ben Schwab aus Kalifornien. In Anlehnung an die frühen 70er hat er dabei eine entspannte Platte geschaffen, die ihren Sound zwischen Folk, Softrock, Country und George Harrisons „all things must pass“ gefunden hat. Als aktuelle Referenz kann am besten Bart Davenport angeführt werden. Wirklich schöne Musik zum Runterkommen!
Ui! Was ist denn hier passiert? Das Ne Yorker Duo hat mal als rumpeliges Neo Psych Projekt mit noisigen Gitarren und „Spacemen 3“ Gedächtnis Vibe begonnen. Das soeben erschienene Album „closure“ hat damit nur noch wenig gemein. Die Musik ist nun angefüllt von Synthies und kommt sehr poppig daher. Haben die beiden etwa zu viel Italo und Vapor Wave gehört? Es gitb zwar immernoch Gitarren. Aber die treten nun sehr in den Hintergrund. Die nun entstandene Melange aus Postpunk Gitarren mit Synth Pop klingt zwar eigenständig, lässt mich aber ratlos zurück.
„Einfach so da“ schreibt das Ein-Mann Projekt „Oskar Ich“ auf seiner Bandcamp Seite. Das beschreibt das Gefühl der Musik ganz gut. Der Sound erinnert mal an die „Sterne“ und auch wieder nicht. Indie Pop darf man das sicher nennen. Jedoch greift das zu kurz. Es wuselt da seltsam vor sich hin. „Oskar Ich“ ist einfach da. So wie seine Musik.
Zwei Jahre nach dem letzten Release und drei Jahre nach dem letzten Album gibt es ein neues Zeichen der Neo-Minimal Band „Ambassade“ aus den Niederlanden. Die erste Neuigkeit ist der Name: Sie heißen nun nicht mehr „De Ambassade„, sondern nur noch knapp „Ambassade“. Der erste Track ist nun digital erschienen. So sehr mich die Band zu Beginn begeisterte, so enttäuschend gibt sich „de elitetheorie“. Ziellos läuft der Titel vor sich hin – mit Sprachfetzen angefüllt. Eigentlich wäre das bei anderen Band dahinimprovisiertes Füllmaterial… Mal sehen, was da nun noch kommen wird.
Die Releases des Industrial Projektes „Haus Arafna“ sind schnell ausverkauft, immer gesucht und entsprechend teuer. Das gilt besonders für das legendäre 2010er Album „you„. Hier gibt sich das Duo vergleichsweise eingängig – sofern man das bei ihrem brachial düsteren Sound so sagen kann. Dankenswerterweise erscheint im Oktober ein Reissue auf silbernem(!) Vinyl. Schnell zuschlagen, bevor auch hier wieder die Preise durch die Decke gehen…
Das „November Növelet„/“Haus Arafna“ Stammlabel Galakthorrö hat soeben das Debüt eines neuen Projektes veröffentlicht. „Sühne Mensch“ scheint ein Ein-Mann-Projekt einer nicht unbekannten Person zu sein. So legt es zumindest die Beschreibung auf der Label Seite nahe. Mehr Infos scheint es nicht zu geben. Musikalisch schließt das Projekt perfekt an den Label Sound an und ist irgendwo zwischen „Haus Arafna“ und „Herz Jühning„. Kurz: Die Musik ist elektronisch, hoffnungslos, mit viel Industrial Sounds und düster. Was es bisher zu hören gibt, ist jedenfalls viel versprechend.
Kennt noch jemand „to rococo rot“ – jene Berliner Band, die Ende der 90er einen Hype als große Innovator zwischen Kraut und digitaler Elektronik erfuhr? Trotz teilweise wirklich beeindruckend eigenständiger und in jedem Fall innovativer Musik gerieten sie spätestens 2014 nach ihrem Split in Vergessenheit. Nun veröffentlich Bureau B eine Zusammenstellung der drei(!) Peel Sessions, die das Trio für die BBC zwischen 1997 und 1999 aufgenommen hat. Neben live Versionen bekannter Stücke gibt es obendrein unveröffentlichte Tracks. Das hört sich viel versprechend an:
Ab Oktober hat das spanische Label Dead Wax wieder einmal ein besonderes Schätzchen im Angebot: Die Debüt Single „danse macabre“ der britischen Band „Spiral Vision“, die zugleich die einzige Veröffentlichung bleiben sollte, bevor die Band als „Vision“ etwas bekannter werden sollte. Das Original ist schwer gesucht und wird bei Discogs derzeit für über 200 Euro angeboten. Das Reissue wird – anders als die ursprüngliche Veröffentlichung – eine 12″ sein. Und als wär das nicht schon genug, hat das Label offenbar noch ein paar Originale aufgetan und bietet sie zusammen mit der neuen Variante an. Zur Musik: Es handelt sich hier um verschrobenen Synthpop, spannend und abseits gängiger Klischees. Tipp!