Kutiman – Open

„open“ ist das inzwischen sechste Album von „Kutiman“ alias Ophir Kutiel. Bislang assozierte ich den Künstler mit Funk, Soul und Worldmusic. Mit dem neuen Werk erweitert er das musikalische Repertoire um Filmmusik, 60er, Psychedelic und Trip Hop. Das Ergebnis ist ein kaleidoskopartiger und cineastischer Musiktripp. Interessant ist Gastsänger Dekel, dessen Gesang an „The Coral“ denken lässt. Auf „open“ ist Name Programm: „Kutiman“ zeigt sich offen und hat dadurch ein wirklich spannendes und entspanntes Album geschaffen. Zu haben ab 14.10.

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Weimar – Dancing On A Volcano

Tatsächlich bin ich schon ein paar Mal über das britische Quartett „Weimar“ gestolpert. Beim kurzen Reinhören war ich nicht angetan, mich weiter mit ihnen zu befassen. Dabei vermengen sie so einiges Spannendes – vor allem aus den 80ern. Mal erinenrt man sich bei dem aufgeräumten Sound an „Echo And The Bunnymen“. Dazu wollen aber die wirren Arrangments und der Pop Appeal nicht so recht passen. Es schwingt der poltische Twee Pop der 80er mit, der Sprechgesang von „Art Brut“ und irre Ideen von den „Cardias“. Und das alles zusammen sind „Weimar“. „dancing on a volcano“ will bewusst angehört werden. Schönes Album, das es bislang leider nur digital gibt.

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Christiane F. – Gesundheit!

Christiane Felscherinow aka Christiane F. kennen die meisten sicher von ihrem autobiographischem Buch und den Film „wir kinder vom bahnhof zoo“. Tatsächlich war sie in den frühen 80ern die Freundin von Alex Hacke aka Alexander von Borsig – damals Mitglied der „Einstürzenden Neubauten“. Zusammen traten sie als „Sentimentale Jugend“ auf. Da verwundert es nicht, dass Felscherinow als Promo zu dem besagten Kinofilm unter ihrem Namen 1982 eine Ep aufnahm, die um einen Remix erweitert zum diesjährigen Record Store Day wiederveröffentlicht wurde. Inzwischen gibt es die Ep über normale Kanäle zu kaufen. Die Musik hört sich nach untergrundigem, leicht schrottigem NDW an. Da das Original inzwischen irrwitzige Preise erreicht und das Reissue limitiert ist, empfiehlt es sich wohl, schnell zuzuschlagen.

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The Mars Volta – The Mars Volta

Wer „The Mars Volta“ und ihre Geschichte als Nachfolgeband der legendären „At the Drive-In“ und dann noch die wahnwitzigen Live Shows beider Bands kennt, wird bei dem neuen, selbstbetitelten und zugleich ersten „Mars Volta“ Album nach zehn Jahren nicht aus dem Staunen herauskommen. Noch nie war das Duo Omar Rodríguez-López und Cedric Bixler-Zavala so zugänglich wie hier. Kein Song mehr über vier Minuten. Einfache Songstrukturen, die Gitarre tritt in den Hintergrund, der Gesang deutlich in den Vordergrund. Es wird Elektronik ebenso bemüht wie die 70er, die 60er und Cumbia. So poppig die Stücke beim ersten Eindruck daher kommen, so ungewöhnlich ist das, was die beiden Kalifonier hier zusammen mischen. „Mars Volta“ 2022 haben nichts mehr mit dem zu tun, was sie vor ihrem Split waren. Das macht sie aber keineswegs weniger aufregend. Das hier ist ein Album zum Zuhören. Überraschendes, aber tolles Comeback!

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Monarque – Lys Noir

Das hier ist mal etwas ganz anderes. Dazu vorab die folgende Geschichte: Letztens besuchte ich einen kleinen Plattenladen in Krefeld. Als ich hereinkam, lief „Monarque“s „lys noir„. Zunächst habe ich die Musik nicht so richtig wahrgenommen. Aber nach einer Weile merkte ich, wie durch den Soundtrack eine angenehme (düstere) Atmosphäre entstand. Nach einer weiteren Weile war ich so begeistert, dass ich die Platte gleich gekauft habe. Und um was für Musik mache ich hier so ein Gewese? Um Balck Metal aus Quebec. Natürlich werden auch hier sämtliche Klischees inklusive Eulen-Rufen bedient. Aber die Musik entwickelt geradezu eine sakrale Stimmung und verfällt nicht in sinnloses Gekloppe, wie man es von vielen Bands des Genres kennt. Hört unbedingt rein! Super Soundtrack für den Herbst!

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Vono – Modern Leben

Das 80er Duo „Vono“ ist vor allem für seinen Undergroud-NDW Hit „fred der ritter“ bekannt. Nicht ohne Grund fand der Song deswegen auch seinen Weg auf unseren feinen, zweiten Sampler „sowas von egal 2„. Das Debüt Album der Band „dinner für 2“ wurde inzwischen dankenswerterweise wiederveröffentlicht. Nicht aber „modern leben„. Zu sehr haftet ihm der Ruf an, nur den einen bekannten Hit zu enthalten. Vorteil: Dadurch bleibt das Original bezahlbar. Der Ruf ist aber völlig ungerechtfertigt; denn das Album enthält etliche wirklich gute Songs. Ich halte es für das mit Abstand beste Werk der drei „Vono“-Alben. Ein ganz heißer Tipp für alle, die diesen Sound mögen.

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Weyes Blood – And In The Darkness, Herats Aglow

Drei Jahre nach dem letzten veröffentlicht Natalie Mering aka „Weyes Blood“ am 18. November ihre neues und gleichzeitig fünftes Album. Der erste Track daraus „it’s not just me, it’s everybody“ hört sich wie Beck zu besten „sea change“ Zeiten gemischt mit spät 60er Folksound an. Dazu Harfen und Streicher dezent im Hintergrund und fertig ist die perfekte Herbstplatte – sofern das Album ebenso gut gelungen ist wie der Song:

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Boy Harsher

Das US-amerikanische Duo „Boy Harsher“ hats wohl geschafft, wie man so schön sagt. Ausverkaufte Touren und eine breite Beliebtheit belegen das. Anfang des Jahres haben sie einen Horror Film vorgestellt, ihr Album „The Runner“ lieferte den passenden Soundtrack dazu. Nun steuern sie tatsächlich einen Track zum neuen (und letzten?) Halloween Film „halloween ends“ bei. Auch wenn der „burn it down“ eher unspektakulär ausfällt, sei ihnen der Erflog gegönnt.

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Flasher – Love Is Yours

Jau, feines Ding. Die beiden Amis von „Flasher“ setzen sich mit ihrem zweiten Album „love is yours“ gekonnt zwischen allerlei Stühle und liefern so eine gelungene Indiescheibe ab. Dabei steht ihren Songs eine leicht pavementesk verschrobene College Rock Attitüde, bei gleichzeitig popaffiner Eingängigkeit sowie einer Vielseitigkeit der Arrangements ungemein gut zu Gesicht. Alles drei hinterlässt als Höreindruck eine große Spielfreude und macht „Flasher“ hier schlicht schwer auszurechnen.
Das in naiver Kunst gehaltende Albumcover mit einer bunten wie lebendigen und diversen Straßenszene fängt das Feeling dieses Werkes -wie ich finde- ganz wunderbar ein…

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(mf)