Da kommt wohl was auf uns zu: Das Berliner Porjekt „T.Raumhouse“ hat bisher lediglich einen Track inkl. Remix veröffentlicht. Betitelt mit dem bezeichnenden Namen „samstag nacht„. Name ist Porgramm. Das druckvolle Synthiemonster macht irre Spaß! Text: „es ist wieder samstagnacht“. Reicht! Bitte mehr davon!
Das finische Duo „Aus Tears“ war eine feine Überraschung in der Coronazeit. Danach wurde es allerdings still um die beiden. Nun auf einmal spielen sie Konzerte und haben ihre neue Ep „structure and collapse“ veröffentlicht. Die schließt nahtlos an das Album an. Der Sound ist 2024 aber noch „runder“. Schönes Comeback!
Die Compilation stammt zwar schon aus dem letzen Jahr, aber erst jetzt habe ich mich wirklich mit ihr beschäftigt. Bislang hat mich etwas abgeschreckt, dass sie etliche bekannte Stücke enthält. Gar so Überhits wie Sergio Mendes‘ „mais que nada„. Darüber hinaus bekannte Stücke von Leonard Nimoy, Martin Denny, Yma Sumac, Lalo Schifrin, Hugo Montenegro, Les Baxter und „Ixtahuele“. Alles Artists, die Freund*innen von Exotika und Easy Listening längst bekannt und geläufig sind. Was „lounge psychedelique“ aber besonders macht ist die Mischung: Es gibt Stücke aus den Jahren 1954 bis 2022! Da treffen alte Held*innen auf 90er Legenden wie „Pizzicato Five“ oder auf neue Artists wie „Los Bitchos“ und die bereits erwähnten „Ixtahuele“. Das Ergebnis ist eine überraschend homogene Zusammenstellung – perfekt für jede Party. Sie läuft einfach so durch. Interessantes Detail: „lounge psychedelique“ gibt es nicht als Download, sondern ausschließlich als CD und Doppel LP. Dringende Empfehlung nicht nur für Freund*innen des Genres!
Im Oktober erscheint das neue Album des Stuttgarters „Levin Goes Lightly“. In den gut zehn Jahren, in denen er aktiv ist, konnte er sich einen Namen als Ausnahmekünstler erarbeiten. Zwar macht er Pop, aber das dann auf eine abseitig-interessante Art. Auf „numb“ spielt er einen Synthpop, der Elemente des NNDW aufnimmt, ohne dabei aber seine eigene Klangwelt zu verlassen. Das funktioniert gerade bei dem letzten Stück „sterne“ ausgesprochen gut. Grund genug, eines der „Levin Goes Lightly“ Konzert der bald startenden Tour zu besuchen!
Die Band „Trans Active Nightzone“ sagte mir bislang nichts, obwohl sie bereits seit 2004(!) aktiv ist. Erst jetzt hat das Label Kernkrach das selbstbetitelte Album herausgebracht. Wie sich das anhört, kann man erahnen, wenn man weiß wer sich hinter dem Projekt verbirgt: Nämlich Kai Lüdeling und Dirk T. Klein – besser bekannt von ihren Projekten „Echo West“, „Silent Signals“ und „Starcluster“. Da wundert es nicht, dass „Trans Active Nightzone“ synthpoppige Musik macht. Minimal und die großen 70er Snythiehelden sind auch rauszuhören. Hinzu gesellt sich eine bisweilen an „The Cure“ erinnernde Gitarre. Aus alledem erstellen sie eine eingängige und tanzbare Melange.
Zugegeben: Abseits von den „Melvins“ hab ich Dale Crover nie wirklich wahrgenommen. Dabei handelt es sich bei dem am 13. September erscheinenden Album „glossolalia“ um sein immerhin drittes Solo Album. Das bedeutet nicht, dass er hier ganz allein arbeitete. Vielmehr holte er sich Unterstützung von namhaften Artists wie Kim Thayil von „Soundgarden“, Ty Segall, Rob Crow von „Pinback“ und Tom Waits. Dann weiß man auch schon so in etwa, wohin die (musikalische) Reise geht. Crover spielt Americana mit einer ordentlichen Portion Irrsinn, die ihn angenehm von anderen des Genres abhebt. Bisweilen lässt einen der ein oder andere Song an „Queens Of The Stoneage“ denken. Alles hat hier Hand und Fuss und überzeugt mit guten Ideen und Raffinesse.
Da sind sie wieder! Die legendären Kanadier mit ihrem düsteren Postrock. Und mit ihren seltsamen Album Titeln. 3 Jahre nach ihrem letzten Werk, das mich nur so bedingt überzeugt hat, präsentieren sie auf „no title as of 13 february 2024 28,340 dead“ wieder die Klänge aus einer anderen Welt, die der Band den legendären Ruf erst einbrachten. Zumindest legt das der erste Song „grey rubble – green shoots“ daraus die Vermutung nahe. Mögen sie das auf Albumlänge durchhalten. Dann wird das eines der Highlights für den herannahenden Herbst.
Hui! Das ging dieses Mal ja richtig flott. Wo sich die Briten zwischen den letzten zwei Alben 8 Jahre Zeit ließen, waren es jetzt nur 2 seit „wilds„. Auf „through other refelctions“ gehts wieder psychdelisch-spacig zu wie eh und je. Allerdings finden nun Exotika Elemente ihren Weg in die Musik und der Pop tritt zugunsten einer gewissen Experimentierfreudigkeit in den Hintergrund. Dabei erscheinen die Stücke herrlich unaufdringlich und beinahe beiläufig. Damit ist nicht belanglos gemeint, sondern angenehm unaufgeregt. Ein Highlight Album für den Spätsommer!
Neues von der Ausnahme Künstlerin Cosey Müller. Gleichzeitig mit der Ankündigung eines neuen Albums erschien der absolut überzeugende Song „falsches ding“:
Auf dem letzten Album „we will die as one“ hatte die polnische Band „Sexy Suicide“ merklich internationale Ambitionen: Der Synthie Sound war cheesy und gefällig, es wurde auf Englisch gesungen und das Ganze verbunden mit entsprechender Ästethik. Das ist nun vier Jahre her. Das neue Album „wspomnienia martwego miasta“ trägt nicht nur ein polnischen Namen, sondern ist komplett auf polnisch gesungen. Dazu kommt die Band nun etwas bescheidener daher. Der Sound hat sich ein wenig modernisiert, was gut klappt. Groß rauskommen werden sie auch hiermit nicht. Verdient haben sie es allerdinsg schon längst!