Fehlfarben – Live 1980

Wieder mal ein mega Release auf Minimalkombinat: Ja, ein neues Album der „Fehlfarben“ ist so mittel spektakulär. Eine Live Album sowieso. Das verhält sich aber anders bei einem Live Album mit Aufnahmen aus dem Jahr 1980! Enstanden sind sie Ende 1980 in Köln, wurden am Pult mitgeschnitten und sind daher nicht so grottig, wie man es bei Aufnahmen derartiger Bands in der Zeit erwarten würde. Remastert wurde das Ganze von „Fehlfarben“-Mitglied und Ratinger Hof Legende Kurt „Pyrolator“ Dahlke himself. Wenn dann noch fast ausschließlich Stücke des legendären Debüt Albums der Band „monarchie und alltag“ darauf sind, kann das fast nur gut sein. Die Energie ist mitreißend und lässt einen nachfühlen, wie sich Konzerte im Ratinger Hof in der Zeit angefühlt haben müssen. Auch wenn die Qualität hinter heutigen High End Aufnahmen freilich weit zurückfällt, ist „live 1980“ weit mehr als ein hochspannendes Zeitdokument, sondern vielmehr ein gutes Album.

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(vk)

Current 93 – Island

Gerade hat David Tibet von „Current 93“ auf Instagram die kleine Sensation publik gemacht: Bald wird es eine Wiederveröffentlichung des 1990er Albums „island“ geben! Auch als Vinyl! Dies ist ein Reissue, auf das ich tatsächlich seit Jahrzehnten warte. Damals hatte ich kein Exemplar bekommen, und seither muss man gut dreistellige Beträge dafür berappen. Zu dem Album selbst gibt es einiges zu berichten: Es war eine Zusammenarbeit zwischen „Current 93“ und dem isländischen Filmusik-Komponisten Hilmar Örn Hilmarsson aka HÖH. Die Musik ist – anders als die üblicherweise akkustischen Releases von „Current 93“ – bis auf ein paar Streicher rein elektronisch. Es finden sich dabei sphärische Interpretationen von anderswo veröffentlichten Tracks wie „fields of rape“ oder „lament for my suzanne“. Interessant dürfte auch sein, dass die noch junge Björk an einigen Stücken hörbar mitgewirkt hat. So ist „island“ in vielfacher Hinsicht ein außergewöhliches Album, auf das ich mich wirklich freue.

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Gentle Sinners – These Actions Cannot Be Undone

Beinahe wäre mir dieses Release durchgerutscht. Dann hat E.T. aus Hannover mich dankenswerterweise darauf aurmerksam gemacht: „Gentle Sinners“ ist das neue Projekt zweier durchaus bekannter Musiker, nämlich Aidan Moffat von „Arab Strap“ und James Graham von „The Twilight Sad“. Die beiden Schotten scheinen sich offenbar gesucht und gefunden zu haben. Denn ihr Debüt hat wenig mit ihren bekannten Bands zu tun, sondern klingt elektronisch, modern, spannden vielseitig und ausgesprochen innovativ. Es sprüht vor Ideen und ist selbst bei den etwas sperrigeren Titel mitreißend. Das macht die „Gentle Sinners“ zu weit mehr als einem Seitenprojekt, sondern scheint vielmehr eine vollständige Band zu sein. Nach nebenbei oder gar Ausschuss klingt das hier jedenfalls nicht. Digital ist „these actions cannot be undone“ letzte Woche erschienen. Physisch müssen wir uns leider noch bis September gedulden.

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нат.аша – Set.ra

Neues von dem Leizpiger „нат.аша„. Der neue Track „set.ra“ ist wieder düster und wavig. Schönes Ding, das auf mehr in der Art hoffen lässt:

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Ivur – Alpha

Na sowas! Was haben wir denn da? Die meisten Menschen, die auf einschlägigen „Szene-Veranstaltungen“ wie Gothic Pogo Party oder Waveteef unterwegs sind oder schon einmal die Tragedy Remains Party besucht haben, dürften Mr Urns kennen. Nun hat er den Schritt vom DJ zum Artist gewagt und seine erste EP als „Ivur“ digital auf bandcamp veröffentlicht. Tatsächlich überrascht das, was man zu hören bekommt, zunächst wenig, wenn man nur ein wenig weiß, welche Musik Mr. Urns aka „Ivur“ schätzt und auflegt. Gleichzeitig überrascht „alpha“ allerdings mit Vielseitigkeit, wie ich sie bei einer Debüt EP nicht unbedingt erwartet hätte. Hier treffen Italo Melodien auf Synthpop, Minimal und Coldwave. Schönes Debüt!

https://ivur.bandcamp.com/album/alpha

(vk)

Rosa Anschütz – Goldener Strom

2020 überraschte die Berliner/Wiener Künstlerin Roas Anschütz mit ihrem Debüt Album „votive“ – einem düsteren ambientartigen Tripp. Nächste Woche erscheint mit „goldener strom“ das neue Werk, das tatsächlich ein deutliche Entwicklung aufzeigt. Hier spielt Anschütz mit Beat- und Sound-Elementen aus der Clubwelt. Dabei bricht sie mit gängigen Klischees – wie man schon bei dem Vorab Song „their blood“ hören konnte. Denn trotz der Beats sind die Tracks viel zu sphärisch, als dass man das Bedürfnis hätte, dazu zu tanzen. Andererseits erscheint die Atmosphäre insgesamt positiver. Spannende Platte!

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Brezel Göring – Psychoanalyse (Volume 2)

Da ist es: Brezel Görings erstes Album nach dem letztjährigen, plötzlichen Tod von Francoise Cactus, mit der er das legendäre Duo „Stereo Total“ bildete. Die Musik auf „psychoanlayse (volume 2)“ ist zwar in weiten Teilen wie man sie von der Band kennt – also 60s beeinflusster LoFi Trash mit unterhaltsamen Texten. Allerdings tritt an die Stelle der ausgelassenen Durchgedrehtheit der Band eine gewisse Nachdenklichkeit. Gleichzeitig gibt es bei „psychoanalyse“ noch einmal Cactus‘ Gesang zu hören. Zusammen mit den Streichersätzen ist Brezel Göring hier ein rundes Album gelungen, das einen in Wehmut zurücklässt.

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Twink – You Reached For The Stars: The Best Of Twink

Twink ist John Charles Edward Alder und vermutlich allen Fans von britischer Psychedelic bekannt; denn er war Schlagzeuger legendärer Platten wie „Tomorrow“ und der ersten Rockoper „s.f. sorrow“ von den „Pretty Things“. Beide gelten als Meilenstein der britischen 60er Psychedelic. 1970 veröffentlichte er sein erstes, ziemlich durchgedrehtes Solo Album „think pink„. Darüber hinaus arbeitete er mit Legenden wie Syd Barrett zusammen. „Twink“ ist bis heute aktiv. Im Juni erscheint nun eine Best of. Eine schöne Idee, zumal sein Werk durchaus durchwachsen ist. Insofern kann man sich dem prima auf diesem Weg annähern.

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Tommy De Chirico

Tommy de Chirico war in den 80ern aktiv und brachte damals nur eine Single heraus. Die bewegt sich zwischen Postpunk und Wave, ist aber gleichzeitig ausgesprochen tanzbar. Das veranlasste das Label Mannequin 2013 eine EP herauszubringen, die neben den 7″ Tracks noch eine Demo Version und zwei extra Stücke enthielt. Die gibt es immernoch günstig zu kaufen. Tipp!

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Millimetric – Expériences Modernes

„Millimetric“ ist François-Xavier Michel aus Frankreich. Seit 20 Jahren veröffetlicht der Producer Musik minimalistischen Electro mit aggressiven Beats. Besonders gelungen ist ihm das auf dem 2009er Album „expériences modernes“. Da hat er auch entsprechende Gäste dabei: „Beta Evers“, „The Horrorist“, „The Hacker“ und sogar Martin Dupont. Leider gab es dieses Meisterwerk der Clubmusik nur als Files und CD. Da würde man sich eine Vinylversion wünschen!

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