Schone einige Zeit ist die britische Gothrock Legende „Rosetta Stone“ wieder aktiv. Anfang des kommenden Jahres wird es zwar zunächst kein neues Album, dafür aber gleich mehrere Rereleases geben. So wird das erste Mal seit 1991 das Debüt „an eye for the main chance“ als Vinyl erscheinen. Das 2000er Cover-Album „unerotica“ sowie die Compilation „foundation stones“ wird es überhaupt erstmals auf Vinyl geben.
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Sänger und Zentrum der „Goldenen Zitronen“ Schorsch Kamerun hat es nach Jahrzehnten in der Hamburger Szene nun nach Berlin verschlagen. Als erstes Lebenszeichen von dort hat er gerade die neue Single „stoppt den krieg (schlagt die schweine tot?)“ veröffentlicht. Hier beschreibt er stoisch etliche Kampffahrzeuge. Im Refrain gesellt sich Annemaaike dazu. Musikalisch erinnert das an die große „lenin“ Platte der „Zitronen“ in etwas frischer. Im neuen Jahr wird es auch eine 7″ dazu geben. Bitter weiter so.
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Ja, es ist Weihnachtszeit und da bevölkern auch neue Reissues die Fächer der Plattenläden. So auch der Meilenstein des Synthpop „non-stop erocitc cabaret“ von „Soft Cell“ aus dem Jahr 1982. Freilich wurde der schon etliche Male wiederveröffentlicht. Allerdings ist die Neuauflage in mehrerlei Hinsicht interessant. Die Platte wurde wieder einmal neu gemastert, was ihr aber sehr gut tut, weil die Songs dadurch sehr viel diffenrenzierter als auf der Original Platte klingen. Und der echte Mehrwert ist die Erweiterung auf eine Doppel-LP: Auf LP 1 findet sich das Album, auf LP 2 Singletracks wie besipeilsweise der Übersong „torch“. So skeptisch ich Reissues oft gegenüberstehe: Hier lohnt es sich!
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Ganze 21 Jahre hat der legendäre ehemalige „Genesis“-Frontmann verstreichen lassen, bis er sein neuestes Album veröffentlicht hat. Gut, er war zwischendurch nicht untätig: Es gab Live Alben, wirklich spannende Cover usw. usf. Aber dennoch ist „i/o“ das erste richtige Peter Gabriel Album seit 2002!
Wenn man das nun anhört, kommt es einem wie ein guter, alter Bekannter vor: Melancholische Song mit wirklich guten Melodien – dazu ein Hauch World Music, nicht erwartbare Arrangements. Aufregend! Ganz so, wie man es von Gabriel kennt. Die fette Produktion, die besondere Aufmachung des Artworks mit dickem Heft – all das macht „i/o“ zu etwas Besonderem. Die Songs haben eine Tiefe, die sie von anderen Pop Alben deutlich abhebt. Man könnte anmerken, dass sich Gabriel hier nicht neu erfindet. Aber bei all dem, was er in den letzten über 50 Jahren geschaffen hat, braucht es das wirklich nicht. Vielmehr sehe ich „i/o“ als die Essenz seines Schaffens.
Gerade die Tiefe und Melancholie, die monatliche Veröffentlichung der Songs über das Jahr, Unterschrift auf dem Artwork: All das erweckt das Gefühl, dass sich hier ein Großer verabschieden will. Immerhin ist der Künstler mittlerweile 73 Jahre alt und wird vermutlich nicht noch einmal 20 Jahre auf das Release des nächsten Albums warten können. Wenn das so sein sollte, ist es ihm mit Bravour gelungen!
Einzig das Veröffentlichen des Albums in zwei Versionen, die sich lediglich ein wenig im Mix unterscheiden, war nun nicht nötig und hat ein Geschmeckle. Aber wenn ich das schon erwähne, empfehle ich den Dark Side Mix. Hier wird den Stücken noch ein wenig mehr Tiefe und Differenzierung verliehen. Aber der Unterschied zwischen beiden Varianten ist doch zu gering, als dass man die Bright Side Mix Version als nicht gelungen abtun könnte.
Peter Gabriel zeigt auch 2023, dass er noch immer einer der ganz Großen ist!
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
„Piano Magic“ war eine großartige, britische Band, die stets ein Schattendasein führte und sich nach 20 Jahre Bestehens 2016 auflöste. Zu schwierig für ein breiteres schien ihr melancholischer Popentwurf voller Shoegaze oder gern auch exeperimenteller Ideen zu sein. Seit einiger Zeit werden die Alben aus den 2000er Jahren, die es damals nur als CDs gab, auf Vinyl wiederveröffentlicht. Nun ist gerade „part monster“ als LP erschienen. Dieses Album halte ich neben „ovations“ (mit Brendan Perry als Gastsänger!) für eines ihrer stärksten. Da empfiehlt es sich, schnell zuzuschlagen. Die anderen Reissues sind längst vergriffen. Haken dabei: Es gibt keinen Vertrieb, sodass man leider direkt in Großbritannien bestellen muss… Aber zumindest in diesem Fall sollte man das unbedingt trotzdem tun!
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Dieses Debüt ist bereits eineinhalb Jahre alt. Das us-amerikanische Duo begann 2020 als „Second Skin“, ändert aber Anfang 2022 seinen Namen in „Sacred Skin„. Ihre Musik ist cheesy 80er Sound. Das machen sie aber so gekonnt gut, dass es eine wahre Freude ist! Synthies, E-Drums, typische Früh-80er-Gitarren. Alles dabei. Wer keine Angst vor „Flock Of Seagulls“, „Mr.Mister“ oder gar Howard Jones hat und sich schon immer gefragt hat, wie diese Artists in cool klingen würden, wird hier fündig.
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Gerade ist auf Vinyl On Demand eine interessante Vinylbox erschienen. Ganze 5 LPs lang gibt es hier seltene oder gar unveröffentlichte Aufnahmen von Alex Fergusson zu hören. Aber wer ist dieser Alex Fergusson, der selber nie im großen Rampenlicht stand? Er war Wegbegleiter von Menschen und Bands wie „Throbbing Gristle“, „Chris And Cosey“, Daniel Miller, Rose McDowell, Marc Almond, „Psychic TV“ usw. Und auch sein wenig beachtetes Solo Werk kann sich hören lassen. Die Box ist chronologisch gestaltet und beginnt in den 70er Jahren mit frühen Bands des Künstlers: „The Nobodies“, „Cash Pussies“ sowie „Alternative TV“ finden sich auf den ersten zwei LPs. Allerdings ist das eher musikhistorisch interessant bzw. etwas für Hardcore Fans. Die Aufnahmen sind im Wortsinne im Proberaum schlecht aufgenommen, die Tracks Fragmente. Lediglich die „Cash Pussies“ sind von besserer Qualität und überzeugen mit einer seltsamen Mischung von 70er Punk und Janglepop. Wirklich spannend wird es ab LP 3: Es handelt sich dabei um Aufnahmen ausschließlich von Fergusson zusammen mit Genesis P. Orridge. Offenbar sind es Demos zu dem „Psychic TV“-Album „a pagan day“. Und das in prima Qualität. Die hätten so auf „a pagan day“ mit erscheinen können. LP 4 gibt einen Überblick über das Solo Schaffen Fergussons inkl. der großartigen von Daniel Miller produzierten Single „stay with me tonight“ und bisher nur auf CD erhältlichen Stücken des „the essence“ Albums, wo Fergusson sich seiner Liebe zum „Beach Boys“-beeinflussten Psychpop hingibt. Den Abschluss bildet das Projekt „Ambership“ mit „warm“ – ein perfektes Synthpop Album. Diese Box ist ein wirklich wilder Ritt von roddeligen Proberaumaufnahmen zu perfekt aufgenommenen Tracks und vom wilden Experiment zum feinsten Pop. Empfehlung!
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Was ein großartiger Move! Gerade gab es noch großen Beef, weil „Drake“ sich bei dem legendären „Pet Shop Boys“ Hit „west end girls“ ohne Anfrage bedient hat, da machen die Underdogs von „Sleaford Mods“ das: Sie covern den Song nicht nur mit regulärer Anfrage bei den Original Artists, nein, sie lassen ihre Version auf der dazu erschienenen Ep gleich von den „Pet Shop Boys“ höchstpersönlich remixen! Und als wenn das nicht schon cool genug wäre, haben sie angekündigt, dass alle Einnahmen der Ep einer Obdachlosenhilfe gespendet werden. So geht das! Ach und das Cover ist obendrein auch noch richtig gut gelungen! Das Rennen um die UK Weihnachts Nummer 1 hat begonnen!
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Endlich ist es soweit und unsere Lieblings-Pfeiferin Molly Lewis veröffentlicht im Februar ihr Debüt Album! Nach zwei großartigen Eps, der Zusammenarbeit mit „Weyes Blood“ und dem Beisteuern von Musik zum Barbie Film war das längst überfällig. Bisher gibt es mit „lounge lizzard“ einen Song zu hören, der wieder eine feine Mischung von 50er/60er Soundtrack Musik meets Exotica geworden ist.
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Die Wahl-Bremerin „Glaring“ hat ihr neues Album „void“ bereits im Oktober veröffentlicht. Lediglich die Vinyl Version erscheint erst Mitte Dezember. Musikalisch hat die Künstlerin hier einen ordentlichen Schritt nach vorne getan. Die Stücke sind im Vergleich zu den bisherigen Releases ziemlich konkret und erinnern bisweilen gar an frühe „Lebanon Hanover“. Allerdings bleibt „Glaring“s ätherischer Gesang. Dann wird es wieder shoegazig. Einige Stücke sind gar verspielt poppig geraten („loveless dm“, „the end of the day“). Schön vielseitiges Album zum Ende des Jahres!
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.