Climas Interiores – Malestares

Im letzten Jahr entdeckt, hat das kolumbianische Projekt „Climas Interiores“ nach über einem Jahr eine neue, digitale EP veröffentlicht. „malestares“ schließt da an, wo die letzte Veröffentlichtung 2021 aufgehört hat. Treibender, aber wegen der Sounds verträumter Minimal trifft auf verzweifelten gerufenen Gesang. Da fühle ich mich hier und da an „Silent EM“ erinnert. Da es da aber seit dem letzten Album etwas ruhig geworden ist, schließt „Climas Interiores“ hier willkommen eine Lücke.

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(vk)

Medio Mutante – Model Citizens

Die mexikanische Band „Medio Mutante“, die um 2010 herum einige Beachtung erfuhr, ist in der Zwischenzeit auf ein Ein-Mann-Projekt geschrumpft. Damals machte die Band Minimal mit Italo Einflüssen. Heute hat sich daran nicht viel geändert. Lediglich die Arrangements sind etwas reduzierter. Leider fehlt die prägnante Stimme von Mariana Saldana (die sie zuletzt dem „Boy Harsher“ Hit „machina“ geliehen hat) schmerzlich. Trotz spannender Gäste wie Beate Bartel („Liaisons Dangereuses“, „CHBB“), Menko („S.M. Nurse“), oder „Kinder aus Asbest“ kann „model citizens“ nicht ganz an das Frühwerk des Projektes heranreichen. Wenn man das aber ignoriert und das Album nicht im Kontext sieht, bleibt eine interessante Minimal Synth Platte.

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AAAH…! – Works In The Lab

Die Band „AAAH…!“ brachte in den frühen 80ern nur zwei Singles heraus, erlangte aber allein durch den Track „slip away“ legendären Ruf. Das spanische Label hat nun offenbar die Band aufgetan und veröffentlicht kommende Woche die LP „works in the lab„, die die erste Single und einige weitere Stücke bereit hält. Die können sich allesamt hören lassen und zeigen, dass es wirklich bedauerlich ist, dass die Band damals nicht mehr released hat. Es ist auch eine Entwicklung hin zu den späteren 80ern zu hören. Ein echter Tipp!

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Transhuman Rebirth – Preparing Singularity

Hinter dem Projekt „Transhuman Rebirth„, das mit „preparing singularity“ sein Debüt veröffentlicht hat, verbirgt sich der in der Szene wohl besser bekannte „Ben Bloodygrave„. Ich muss aber gestehen, dass ich mich mit dem auf Tape bereits im letzten Jahr erschienenen Album nicht wirklich befasst habe, weil es als EBM Platte angekündigt wurde. Nach einem überzeugenden Live Auftritt von „Transhuman Rebirth“ hab ich das nun nachgeholt und bin positiv überrascht. Ja, „preparing singularity“ ist EBM. Allerdings wird sich hier ordentlich an Sounds ausporbiert, die teilweise dem Ganzen einen beinahe poppigen Touch verleihen. Darüber hinaus zeigt sich Ben Bloodygrave experimentierfreudig beim Gesang. Nicht nur der kratzige von ihm übliche Gesang kommt hier zum Einsatz, sondern auch die „normale“ Stimme. Das im Wechsel mit der gewohnten Stimme gibt einzelnen Tracks einiges an Abwechslung. Anspieltipp: „bodycam“. Runde, überzeugende Platte, die zeigt, dass man den gängigen EBM Klischees mit Ideenreichtum noch so einiges abgewinnen kann!

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нат.аша (Natascha) – Friedhofsprominenz

In der letzten hatte ich das Leipziger Ein-Mann-Projekt „нат.аша“ ein wenig aus den Augen verloren. Nun ist digital eine neue Zwei-Track-Ep zum name your price erschienen. Die Tracks bewegen sich wieder zwischen Synthpop, Minimal und Depriwave. „Friedhofsprominez“ hantiert zwar mit einer Menge Klischees. Dennoch sieht man vor dem geistigen Auge immer das verschmitzt-ironische Grinsen des Künstlers. Sympathisch. „xa.ux“ ist verträumt und dürfte eines der wenigen englischen Stücke von „нат.аша“ sein. Schöne EP, die Lust darauf macht, sich gleich einmal die Releases auszuchecken, deren Release ich bisher verpasst hatte…

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Peine Perdue – No Souvenir

Das französische Artpop-Minimal Duo „Peine Perdue“ war nur kurze 5 Jahre aktiv. Es sind auch fünf Jahre, die seit dem letzten Release der Band vergangen sind. Nun gibt es mit der Vinyl Neuauflage der 2014er CDr „no souvenir“ eine neues Release. Und zwar auf dem Label von Objetrouvé, dem Kunstlabel von Stephane Argillet – gleichzeitig die Hälfte von „Peine Perdue“. Die CDr wurde für die LP von 14 auf 8 Stücke gekürzt. Eigentlich schade. Allerdings sind somit einige der Stücke erstmals auf Vinyl erhältlich. Gleichzeitig verdeutlich „no souvenir“ noch einmal eindrücklich, welch Ausnahmeband „Peine Perdue“ war. Der prägnante Sprechgesang von Coco Gallo dürfte so einzigartig sein. Dazu der spröde Synthsound an der Grenze zum Experiment. Noch heute vermögen die Stücke zu faszinieren. Und mein persönliches Lieblingslied des Duos hat es auch auf die Platte geschafft:

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Liquid Orbit – Spontaneous Floating Rock Creations

Vier Jahre nach dem letzten Album ist die Bremer Psych-Spacerock-Band „Liquid Orbit“ mit einem neuen zurück. Dieses Mal wurde Pandemie-bedingt ein neues Konzept ausprobiert: Weil das Qintett sich aus bekannten Gründen nicht persönlich treffen konnte, ging es improvisierte und mitgeschnittene Sessions durch. Dabei stellten sie fest, dass einige Aufnahmen wirklich gut geraten waren. Eine Auswahl davon findet sich nun auf „spontaneous floating rock creations„. Alles ist also tatsächlich improvisiert und im Moment entstanden. Ganz ohne Overdubs. Das möchte man gar nicht glauben, so durchdacht wirken die Tracks. Bemerkenswert! Vor allem, wenn es doch so viele Alben anderer Artists gibt, die angeblich durchdacht sind und wie eine langweilige Proberaumsession klingen. Dazu müssen die fünf wirklich gut aufeinander eingespielt sein. Besonders fallen die Gesangsparts auf, die wie auskomponiert erscheinen. Der Wechsel zwischen Instrumenten und Gesang funktioniert dabei oft wie ein Fragen und Antworten. Zwar gibt es hier und da ein Solo, aber dankenswerterweise endet das nicht in Gegniedel, sondern wird in das Gesamtbild eingebettet. So ist „spontaneous floating rock creations“ ein wilder Ritt durch Kraut, Psych und Prog und das ohne, dass „Liquid Orbit“ in die „Muckerfalle“ tappen. Gelungenes Album!

https://liquidorbit.bandcamp.com/album/spontaneous-floating-rock-creations

(vk)

Chris Flynn

Hier stelle ich wieder einmal eine Entdeckung von Jeff vor. Chris Flynn aus Spanien hat sich dem cheesy Synthpop verschrieben. Er scheint überwiegend auf Youtube zu veröffentlichen. Einige der Stücke hat er dann im letzten Jahr remixed und als Alben auf seiner bandcamp Seite verfügbar gemacht. Keine Ahnung, ob er sehr christlich ist oder ob das Attitüde ist: Jedenfalls heißt eines der Alben „the original bible stories“ und eines „jesus is on the way“. Ooook! Das ist in jedem Fall irgendwie schräg. Auf der Youtube Seite scheint er eher dem Manga zugetan zu sein. Wie auch immer: Da gibt es einiges zu entdecken. Es gibt auch einige eher langweilig Stücke. Aber die Perlen reißen es immer wieder raus.

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Tempomat – Aus Der Reihe Derrick

Tempomat“ kommen aus Frankreich und sind ein Ableger der ungleich bekannteren „Frustration„. „aus der reihe derrick“ bezieht sich tatsächlich auf die alte deutsche Krimireihe Derrick und ist als fiktiver Soundtrack zu verstehen. Instrumentale Synth-Postpunkstücke unterhalten aufs vortrefflichste – auch wenn das wenig mit dem Kitsch eines Frank Duval, der ja damals die Musik für Derrick machte, zu tun hat. Die Nähe zu „Frustation“ ist nicht zu überhören, dennoch bleibt eine angenehme Eigenständigkeit.

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Swans – The Beggar

Vier Jahre nach dem letzten regulären Album veröffentlicht Michael Gira mit seinen „Swans“ im Juni das neue Album „the beggar“. Das Doppelalbum wurde in Berlin mit wechselnder Besetzung aufgenommen. Im Kern jedoch mit Musiker*innen, die Gira über die Jahrzehnte bei den „Swans“ oder den „Angels Of Light“ begleitet haben. Bisher gibt es mit „paradise is mine“ einen Song zu hören, der zwar düster, aber gleichzeitig für „Swans“-Verhältnisse beinahe poppig geraten ist. Das ist vielleicht Ausdruck von Giras angeblicher neuer, optimistischen Weltsicht. Da darf man auf „the beggar“ wohl gespannt sein.

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