Years Of Denial – Suicide Disco – Volume 2

Das britische Projekt „Years Of Denial“ ist seit 2016 aktiv und konnte sich in der Zeit seither einen Namen mit kantigen, düster-sperrigen EPs machen. Das Debüt Album „suicide disco“ von 2019 gab sich dann song- und zugleich cluborientierter. Ende des Monats erscheint der zweite Teil – „suicide disco – volume 2„. Das Album ist ähnlich brutal düster wie Releases von „ADULT.“ – das aber weniger technoid und wartet stattdessen mit Industrial auf. Spannende Platte!

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(vk)

Trees Speak – Mind Maze

Vor zwei Jahren waren die US Amerikaner „Trees Speak“ die neue Entdeckung für mich. Anno 2023 sind sie mit einem neuen Album zurück. Sie schließen auf „mind maze“ direkt an das Vorgängerwerk an. Wieder gelingt es ihnen, krautige und cineastische Elemente der letzten 50 Jahre gekonnt zu verbinden, ohne sich in ziellosen Improvisationen zu verlieren. Manche Tracks sind dann so kurz, dass sie skizzenhaft bleiben. Da aber fast alle Stücke in einander übergehen, macht das nichts. Zum Ende hin geben akkustische Arrangements und ein Saxophon dem Album noch einen leicht jazzigen Drive. Schöne, atmosphärisch dichte Platte!

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(vk)

Cosey Mueller – Irrational Habbits

Cosey Mueller – besser bekannt als Sängerin der allseits gehypten „Das Das“ – ist ja seit zwei Jahren auch solo unterwegs und weiß sogar noch mehr zu überzeugen als mit der Band. Gerade hat sie mit „irrational habbits“ ihr zweites Album digital veröffentlicht. Früh 80er DIY Sound und Minimal im Stile von Getrud Stein weiß sie mit „Suicide“ zu einem feinen tanzbaren eigenen Sound zu verbinden. Mit „innen ohne“ dürfte sie den Dancefloor Stampfer des kommenden Sommers abgeliefert haben. Nun fehlt bitte nur noch eine physische Veröffentlichung…!

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(vk)

Bike – Arte Bruta

„Bike“ ist eine Space-Psych-Band aus Sao Paulo. Bald erscheint ihr sechstes Album, für dessen Produktion sie niemand geringeren als Danger Mouse gewinnen konnten. Bisher spielten sie eine Mischung von Psych und Shoegaze. Nun haben sie noch Tropicalia dazu entdeckt. Zumindest bei dem ersten Song aus „arte bruta“. Hiermit schaffen sie es, sich sehr angenehm von anderen Genre Bands wie den „Black Angels“ abzuheben. Das hört sich aufregend an!

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(vk)

Telescopes – Of Tomorrow

Das schwer zu greifende Projekt „Telescopes“ mit seinem Kopf und einzigen konstanten Mitglied Stephen Lawrie bringt kommende Woche ein neues Album heraus. Ein neues „Telescopes“ Album ist immer eine Überraschung, weil man nie so genau weiß, wohin die Reise dieses Mal geht. In den letzten Jahren verlor sich Lawrie gerne in ausfernde, düstere Freeform-Psychrock-Eskapaden. Dann das letzte Album „absence presence“: Totale Reduktion auf eine Akustikgitarre und Gesang. Bis auf ein paar Orgelsprenkler wars das. Anno 2023 sind die „Telescopes“ wieder eine Band. Dieses Mal allerdings so konkret und songorientiert wie lange nicht. Es hängt zwar noch eine gewisse Düsternis zwischen den Popmelodien, aber ansonsten war Lawrie wohl seit den 90ern nicht mehr so nah an dem Band Sound der Creation-Label Zeit dran wie hier. Nach den Eskapaden der letzten Jahre eine wirkliche Überraschung!

https://www.tapeterecords.de/artists/the-telescopes

(vk)

Charlie – Cold Inside

Charlie aka Leona Jacewska stammt aus Polen und hat mit „cold inside“ ihre Debüt Single veröffentlicht. Was die Producerin und DJ hier abliefert, verdient unbedingt gehört zu werden. So würfelt sie mit einer Leichtigkeit Minimal und Italo durcheinander, dass es ein großes Vergnügen ist. Die Single erschien bereits im letzten Jahr auf dem Kleinstlabel Ferry Lane Records und ist leider nicht ganz billig, lohnt aber dennoch unbedingt. Tipp!

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Gruff Rhys – The Almond And The Seahorse

Der Waliser Gruff Rhys hat soeben sein neues Album veröffentlicht. Dieses Mal ist es ein Soundtrack geworden. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, denn trotz der soundtrack-üblichen Soundscapes hier und da, ist „the almond and the seahorse“ doch ein richtiges Album mit richtigen Songs geworden. Rhys vereint den alten „Super Furry Animals“ Sound mit zeitgenössischen Elementen ebenso wie mit 60s Flair. Das Ergbnis gibt sich stimmungsvoll und bewegt sich auf gewohnt hohem songwriterischen Niveau. Ein Muss für Fans von intelligentem Pop!

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(vk)

Jorge Elbrecht – Presentable Corpse 002

Der US-Amerikaner Jorge Elbrecht ist wirklich ein schräger Typ. Seine Release klingen allesamt komplett verschieden. Das Debüt ist darker Electropop mit „The Knife“-Anleihen, Album Nummer zwei ist Black Metal(!), Album Nummer drei verbindet das Beste der ersten beiden. Hier soll es um „presentable corpse 002“ von 2021 gehen. Elbrecht probiert erneut was Neues aus und zwar feinsten 60s Sunshine Pop im Stile von Morgan Delt. Textlich geht es um einen Soldaten aus dem Vietnam Krieg. Da wollen die zuckersüßen Melodien nicht so recht passen. Ganz tolle Platte, die da bisher an mir vorbeigegangen ist.

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(vk)

Team Scheisse – 042124192799

Geile Scheisse!
Wer „Team Scheisse“ live schon einmal gesehen hat, oder auch nur eines der unzähligen Livevideos angeschaut hat, weiß, dass diese Band einem ein beseeltes Lachen ins Gesicht zaubern kann mit seiner unglaublich mitreißenden Energie.
Mit ihrem neuen Album „042124192799“ erklimmen die Bremer nun das nächste muskalische Level. Ja, die jungen Herrchaften spielen weiterhin Punk, aber sie dabei auf Fun Punk zu reduzieren, täte ihnen musikalisch wie textlich doch sehr unrecht. Richtig ist, „Team Scheisse“ hat lustig-absurde Texte, aber ist die textliche Verarbeitung und Präsentation doch meist nur ein sehr direktes Stilmittel um ernste Themen zu transportieren.
Tatsächlich sind sie von ihrer musikalichen Attitüde und ihren Texten nicht weit weg von anderen deutschen Indierockbands (von Pisse zu Die Nerven hin zu den krachigen frühen Tocos) und legen mit „042124192799“ die Latte für andere deutsche Veröffentlichungen in 2023 gleich zum Beginn des Jahres ordentlich hoch. Bockt!
PS: Nein, die Bremer Telefonnummer habe ich mich nicht getraut anzurufen, wer weiß wo man da landet ;0))

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(mf)

Yo La Tengo – This Stupid World

Bevor „Yo La Tengo“ im April für drei Konzerte nach Deutschland kommen und im nächsten Jahr ihr -unglaubliches- 40. jähriges Bandbestehen feiern, veröffentlicht das Trio aus New Jersey nochmal schnell Album Nr. 17. Auch „this stupid world“ fügt sich nachtlos ein in eine Reihe vorangegangener Werke, alle auf fast beängstigend stabilem und unverändert hohem Niveau. Hört man „Yo La Tengo“, dann ist das wie Entschleunigung pur, fast als stünde für Momente die Zeit still, so unverwechselbar und doch niemals langweilig klingen sie. Gekonnt changieren sie dabei erneut zwischen hypnotisch-noisigen Soundeskapaden, dezenter Electronica und feiner Melancholie. Für diesen zeitlos-unzeitgemäßen Sound werden sie von Kritiker:innen geschätzt und ihren Fans verehrt. Ja, „Yo La Tengo“ haben es einfach, dieses besondere etwas und „this stupid world“ untermauert diesen Status nun ein weiteres Mal unaufgeregt wie eindrucksvoll.

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(mf)