Deichkind – Neues Vom Dauerzustand

Ja gut, zu der deutschen Elektro-Hip-Hop-Institution schlechthin brauch ich vermutlich nicht viel zu schreiben. Nicht erst seit „remmidemmi“ gehören sie auf jede Studiparty. Was „Deichkind“ aber von anderen Party Acts angenehm abhebt, sind einerseits ihre immer innovative Kunstansätze in der Ästehtik sowie ihre wirklich guten, politischen Texte, die mich immer an „Die Goldenen Zitronen“ denken lassen. Bei beiden Bands sind die Texte politisch, aber dabei geistreich, nie billig, nervig oder gar mit moralischem Zeigefinger. Das erledigen dann Wortspiele und Ironie.

Man schaue sich einfach mal „Deichkind“s Single Vorstellung von „auch im bentley wird geweint“ bei Jan Böhmermann an! Auch wenn die Protagonisten inzwischen kurz vor 50 sind, kommen sie auch soundtechnisch noch immer innovativ rüber. Gleichzeitig nehmen sie ihre eigene Generation mit „kids in meinem alter“ trefflich-charmant auf die Schippe. Schön auch „merkste selber„, in dem auf allmögliche Widersprüche unseres alltäglichen Lebens hingewiesen wird – und das im Partygewand. Sicher bin ich in dem Genre nicht Experte, aber dieses Album hat mich wegen der sich durch Musik und Texte durchziehenden Attitüde wirklich überzeugt.

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Zweitbesetzung – In Kalten Räumen

Sebastian Hartwig – besser bekannt als eine Hälfte des legendären Minimal Duos „Lower Synth Department“ – hat seit Jahren quasi ganz nebenbei auf Youtube unter dem Namen „Zweitbesetzung“ etliche Tracks veröffentlicht, die sonst nirgends erhältlich waren. Das waren/sind Minimal Tracks ganz im Geiste der DIY 80er Jahre und das von so hoher Qualität, dass viele längst auf eine Veröffentlichung warteten. Das feine Label Minimalkombinat hat nun endlich eine Doppel LP plus CD mit 25 der Tracks veröffentlicht. Leider ist das Werk aber auf 177 limitiert und dementsprechend hochpreisig. Dennoch dürfte es schnell weg sein! Da gilt es, schnell zu sein…

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Monsieur Crane – Redux

Im letzten Jahr erschien mit dem großartigen „apocalypso“ das letzte Album von Mickaël Appollinaire aka „Monsieur Crane“. Seit gestern gibt es das digitale Mini Album „redux„. Das schließt an seinen Vorgänger an, ist aber runder und gleichzeitig auch etwas düsterer geworden. Die leichte Neuausrichtung tut dem Projektsound gut. Minimal trifft auf Nachdenklichkeit, Verträumtheit und Club. Geht nicht? Doch! Hört selbst!

https://monsieurcranemusic.bandcamp.com/track/clair

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Nass Zuruck – Plastic Love

„Nass Zuruck“ kommen aus LA und veröffentlichen seit 2019 eifrig files in Eigenregie. Im letzten Jahr erschien dann das physische Debüt „plastic love“ – leider als auf nur 100 Exemplare limitierte LP in den USA, was das Ganze zu einem irre teuren Unterfangen macht. Bedauerlich. Denn die Mischung von Postpunk mit elektronischen Elementen ist zwar sicher nicht neu, wurde aber schon seit längerem nicht mehr so überzeugend vergetragen. Vielleicht findet sich ja noch ein europäisches Label für die Pressung einer kostengünstigeren Alternative.

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Rorschach Garden – Young Lovesongs

„Rorschach Garden“ startete 1988 als Solo Projekt, wurde zwischendurch zur Band, um heute wieder Solo Projekt zu sein. Releases gibt seither etliche. Gerade ist das neue Album „young lovesongs“ als Download zum name your price erschienen. Zwar verwendet Philipp Münch aka „Rorschach Garden“ Elemente von klassischem 80er Minimal, setzt sie aber in einen dafür sehr poppigen Kontext – ein wenig so, wie es einst der Belgier „Styrofoam“ machte. Das Ergebnis ist ein feines, charmantes Popalbum.

https://therorschachgarden.bandcamp.com/track/prisoner-of-the-past

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Second Planet – Rückwärts Backwards

„Second Planet“ ist Danilo Roost. Um 2010 herum hat er einige CDrs und eine 7″ veröffentlicht und war Teil von „Brigade Rosse„. Gerade ist auf Kernkrach ein Querschnitt seines Schaffens auf Vinyl erschienen. Die 10 Stücke umfassende Zusammenstellung enthält auch die inzwischen gesuchte 7″ „never never land„. Dabei ist die Platte in eine „rückwärts“ Seite mit deutschen und eine „backwards“ Seite mit englischen Stücken aufgeteit. Musikalisch gibt es charmanten Minimal auf die Ohren mit einer – Dank der schönen Melodien und Sounds – tiefen Melancholie. Das dürfte eines der besten Alben des noch jungen Jahres sein!

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Jovana – Jovana

„Jovana“ ist Joanna Pavlidou – besser bekannt als Sängerin der Band „Selofan“ und gleichzeitig Labelchefin von Fabrika, jenem Label, das sich seit jeher für „Lebanon Hanover“ verantwortlicht zeichnet. Am 1. Januar hat sie ihr erstes Solo Album veröffentlicht. Auf den ersten Eindruck unterscheidet sich Pavlidous Solowerk nicht wesentlich vom „Selofan“ Bandsound. Hört man das Album aber insgesamt durch, fällt auf, dass „jovanna“ deutlich aufgeräumter daherkommt und einige Hits bereithält. Unbedingt durchhören!

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Art Fact – Tape Works 1986-1993

Das schwedische Synth Pop Projekt „Art Fact“ veröffentlichte in seiner aktiven Zeit von 1986-1993 drei Tapes: „in fact„, „nowadys“ und „the nuclear princess„. Dabei entwickelte die Band einen ganz eigenen spröden Charme, der sie von vielen anderen Acts der Zeit abhebt. 2012 gab es eine Zusammenstellung mit Stücken aller drei Releases. Vinyl On Demand – bekannt für die Komplettboxen unzähliger Bands – hat nun die Drei-LP-Box „tape works 1986-1993“ mit allen drei Tapes sowie einem Heft und einem T-Shirt veröffentlicht. Wem das trotz der hohen musikalischen Qualität zu teuer ist, kann alle drei Tapes digital kostenfrei auf der bandcamp Seite herunterladen. Tipp!

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Circa Tapes – Clajsh

Auf ein neues Album von dem Projekt „Circa Tapes“ müssen wir wohl noch warten, obwohl das letzte inzwischen schon ganze sechs Jahre auf dem Buckel hat! Dafür gibt es seit einer Woche die neue, digitale EP „clajsh„, auf der Adam Sieczka aka „Circa Tapes“ mit einem krautig angehauchten Entwurf von Clubmusik überzeugt.

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Male Tears – Krypt

Die verrrückten Italo/Synth Popper von „Male Tears“ mit der kruden Horror Ästhetik sind zurück! Im April erscheint ihr neues Album „krypt„. Dieses Mal erscheint es auf Avant!, weshalb die Vinyl Version sicher deutlich einfacher zu haben sein dürfte als das Album „trauma club“. Was die auf ein Duo geschrumpfte Band genau will, erschließt sich nicht so recht. Die grelle, schrille Ästethik scheint dem Synthpop eher zu widersprechen. Die neue Single gibt sich nun überraschend clubbig, was das Konzept nicht unbedingt schlüssiger macht. Jedenfalls sind „Male Tears“ unbedingt unterhaltsam!

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